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erhielt, marschierte er ihnen entgegen und schlug unweit Aramatha sein Lager auf. 412 Achab und Josaphat aber kamen überein, ersterer solle sein königliches Gewand ablegen, Josaphat aber mit Achabs Gewand in die Schlacht ziehen, um so die Prophezeiung des Michaeas zu nichte zu machen. Aber das Verhängnis traf den Achab auch ohne seine Königsabzeichen. 413 Adad liess nämlich den Kriegern durch ihre Obersten befehlen, sie sollten keinen anderen töten, als den König der Israëliten. Als die Schlacht nun begonnen hatte und die Syrer den Josaphat vor der Schlachtreihe stehen sahen, hielten sie ihn für Achab, drangen auf ihn ein und umzingelten ihn. Doch merkten sie bald ihren Irrtum und wandten sich anderswohin. 414 Obwohl nun das Treffen vom Morgen bis zum Abend währte und die Syrer im Vorteil waren, töteten sie doch nach dem Befehle ihres Königs niemand und suchten nur den Achab, konnten ihn aber nicht finden. Endlich schleuderte ein Trabant des Königs Adad mit Namen Aman aufs geratewohl seinen Speer gegen die Feinde und traf den König durch den Panzer hindurch in die Lunge. 415 Achab suchte das Unglück, das ihn betroffen, dem Heere zu verheimlichen, um es nicht zur Flucht zu veranlassen. Er befahl daher seinem Wagenlenker, den Wagen zu wenden und ihn aus dem Schlachtgetümmel zu führen, weil er schwer verwundet sei. Und obgleich er heftig litt, blieb er doch bis Sonnenuntergang auf dem Wagen. Dann aber verlor er die Besinnung und starb.

(6.) 416 Mit Anbruch der Nacht zog das syrische Heer sich ins Lager zurück. Als aber ein Herold verkündigt hatte, Achab sei tot, wurde der Rückzug nach Hause angetreten. Achabs Leichnam brachte man nach Samaria und bestattete ihn hier. 417 Als nun sein Wagen, der mit dem Blute des Königs bespritzt war, in einer Quelle bei Izara gereinigt wurde, ging des Elias Prophezeiung in Erfüllung: denn die Hunde kamen herzu und leckten das Blut auf. Für die Folgezeit blieb es Sitte, dass in dieser Quelle die Dirnen badeten. Der

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 541. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/540&oldid=- (Version vom 23.9.2020)