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und befahl ihnen, im Lande umherzuziehen und alle seine Unterthanen im Gesetze des Moyses zu unterrichten, damit sie dasselbe befolgen lernten und Gott eifrig verehrten. Darüber freute sich das ganze Volk so sehr, dass sie auf nichts mehr bedacht waren und nichts so sehr liebgewannen als die Beobachtung der Gesetze. 396 Josaphats Nachbarn fuhren fort, ihn zu achten, und hielten Frieden mit ihm. Die Palaestiner entrichteten ihm einen bestimmten Tribut, und die Araber lieferten ihm jährlich dreihundertsechzig Lämmer und ebenso viele Böcke. Er legte auch grosse und wohlbefestigte Städte an und hielt sein Heer und seine Kriegsrüstung stets in Ordnung. 397 Seine Truppen bestanden in dreihunderttausend Schwerbewaffneten aus dem Stamme Judas unter Führung des Ednaeus und weiteren zweihunderttausend unter Joannes, der auch noch zweihunderttausend Bogenschützen aus dem Stamme Benjamin befehligte. Ein dritter Anführer mit Namen Ochobatus hatte hundertachtzigtausend Schwerbewaffnete unter sich, und dazu kamen noch die Besatzungen der festen Plätze.

(3.) 398 Seinem Sohne Joram vermählte er die Gotholia, die Tochter Achabs, des Königs der zehn Stämme. Als er kurz darauf sich nach Samaria begab, nahm ihn Achab freundlich auf, bewirtete seine Begleitmannschaft glänzend mit Brot, Wein und Fleisch und bat den Josaphat zuletzt, er möge sich mit ihm gegen den Syrerkönig verbünden, um die Stadt Aramatha im Galadenerlande zurückzuerobern, 399 die der Vater des Syrers seinem eigenen Vater weggenommen hatte. Josaphat sagte ihm die Hilfe mit einem gleich grossen Heere, wie das seinige sei, zu und liess seine Truppen von Jerusalem nach Samaria entbieten. Darauf zogen die beiden Könige aus der Stadt und nahmen jeder auf einem Throne Platz, um ihren Kriegern den Sold auszahlen zu lassen. 400 Unterdessen befahl Josaphat, die Propheten zu rufen und sie zu befragen, ob der Feldzug gegen den Syrer um diese Zeit ratsam sei. Denn Achab hatte schon drei Jahre mit dem Syrer in Frieden und

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 538. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/537&oldid=- (Version vom 23.9.2020)