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Himmel erblickt, aber nicht grösser als eines Menschen Fussspur. Daraufhin schickte Elias zu Achab und liess ihm sagen, er möge eilends zur Stadt fahren, bevor des Himmels Schleusen sich öffneten. 346 Der König begab sich alsdann nach Jesraëla. Gleich darauf verfinsterte sich der Himmel und überzog sich mit Wolken, und es erhob sich ein gewaltiger Sturm mit Platzregen. Der Prophet aber folgte unter dem Schutze Gottes dem Wagen des Königs bis nach Jesraëla.

(7.) 347 Als nun Achabs Gattin Jezabel erfuhr, welche Wunder Elias vollbracht und dass er ihre Seher habe töten lassen, erzürnte sie gewaltig und liess ihm drohen, sie werde ihn ebenso umbringen lassen, wie er ihre Seher umgebracht habe. 348 Aus Schrecken hierüber floh Elias in eine Stadt mit Namen Bersubee, die an der äussersten Grenze des Stammes Judas nahe bei Idumaea liegt. Hier liess er seinen Diener zurück und begab sich allein in die Wüste. Dann verlangte er nach seinem Tode, da er nicht besser als seine Väter sei und nach deren Heimgang keine Freude mehr am Leben habe. 349 Darauf legte er sich unter einen Baum und schlief ein. Doch weckte ihn bald etwas Unsichtbares auf, und als er sich erhob, fand er an seiner Seite Wasser und Brot stehen, womit er sich erquickte. Alsdann setzte er seinen Weg fort und kam zum Berge Sinai, wo Moyses von Gott die Gebote erhalten haben soll. 350 Dort fand er eine tiefe Höhle, die er betrat und zu seinem Aufenthaltsort wählte. Plötzlich fragte ihn eine Stimme, von der er nicht wusste, woher sie kam, warum er die Stadt verlassen und sich hierher begeben habe. Er antwortete: Weil er die Seher der fremden Götter getötet und das Volk davon überzeugt habe, dass es nur einen Gott gebe, den sie von Anfang an verehrt hätten, und weil des Königs Gattin ihm deshalb nach dem Leben trachte. 351 Darauf befahl ihm die Stimme, ins Freie zu treten, dann werde er erfahren, was er zu thun habe. Als er nun mit Tagesanbruch aus der Höhle herausging, fühlte er die Erde erbeben

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 529. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/528&oldid=- (Version vom 23.9.2020)