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ohne alle Furcht zum Könige zu gehen, und versprach ihm eidlich, dass er noch an diesem Tage sicher vor Achab erscheinen werde.

(5.) 335 Als Obedias dem Achab den Aufenthaltsort des Elias angezeigt hatte, zog Achab ihm entgegen und fragte ihn zornig, ob er es sei, der dem hebraeischen Volke die Hungersnot beschert habe. Dieser aber entgegnete ohne alle Beschönigung: „Du selbst mitsamt deinem Geschlechte hast all das Unheil verschuldet, weil du fremde Götter ins Land gebracht und sie verehrt, deinen eigenen Gott aber, der der wahre Gott ist, verlassen und verachtet hast. 336 Jetzt gehe hin und versammle das ganze Volk auf dem Berge Karmel, auch deine und deines Weibes Seher, wie viele es auch sein mögen, sowie die Priester deiner heiligen Haine, im ganzen gegen vierhundert. “ 337 Als nun auf des Königs Geheiss alle auf dem genannten Berge sich versammelt hatten, trat der Prophet Elias mitten unter sie und sprach: „Wie lange wollt ihr euch noch der wahren Einsicht verschliessen? Haltet ihr den Gott eurer Väter für den wahren und alleinigen Gott, so folget ihm und seinen Geboten; achtet ihr ihn aber für nichts und glaubt ihr, dass den fremden Göttern eure Verehrung gebühre, so gebt euch diesen hin.“ 338 Als das Volk hierauf nichts erwiderte, schlug Elias vor, er wolle, um die Macht der fremden Götter und ihres eigenen Gottes zu erproben, obgleich er nur allein dastehe, die anderen aber zu vierhundert seien, einen Ochsen nehmen, ihn schlachten und auf einen Holzstoss legen, ohne denselben anzuzünden. Die anderen sollten dann das nämliche thun und ihre Götter anrufen, dass sie das Holz entzünden möchten. Aus dem Erfolge werde man den wahren Gott erkennen. 339 Da dieser Vorschlag allgemeine Zustimmung fand, hiess Elias die anderen Seher zuerst den Ochsen opfern und ihre Götter anrufen. Als sie aber trotz Gebet, Anrufung und Opfer nichts erreichten, rief ihnen Elias spöttisch zu, sie müssten ihre Götter lauter rufen, da sie vielleicht verreist

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 527. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/526&oldid=- (Version vom 23.9.2020)