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und die der Pferde, deren er schon zwanzigtausend besass, um zweitausend. 184 Die Pferde waren so edel und schnell, dass sie ihresgleichen suchten, 185 und eine nicht geringere Zierde boten die mitgesandten Bereiter dar, die in voller Jugendblüte standen, herrlich anzuschauen und von hervorragendem Wuchse waren. Sie trugen langes Haupthaar, waren in Gewänder von tyrischem Purpur gekleidet und puderten ihr Haar täglich mit Goldstaub, sodass ihre Häupter erglänzten, wenn die Sonnenstrahlen sich in dem Golde brachen. 186 Der König versah sie mit Bogen und anderen Waffen und begab sich in ihrer Begleitung täglich bei Sonnenaufgang aus der Stadt, er selbst in weissem Gewande und den Wagen lenkend. Das Ziel der Fahrt war ein zwei Schoinen von Jerusalem entfernter Ort, der Etham hiess und reich an schönen Gartenanlagen und Quellen war.

(4.) 187 Wie nun Solomon allen Angelegenheiten seine Sorgfalt zuwandte und besonders auf Schönheit achtete, so liess er auch die Instandsetzung der Wege sich angelegen sein und alle Strassen, die nach der Königsstadt Jerusalem führten, mit schwarzen Steinen[1] pflastern, einmal um dieselben den Reisenden bequem zu machen, dann aber auch, um seinen Reichtum und seine Prachtliebe zu zeigen. 188 Seine Wagen teilte er ab und stellte in einzelnen Städten eine bestimmte Zahl davon auf, während er nur wenige bei sich behielt. Diese Städte nannte er Wagenstädte. Silber brachte der König so viel nach Jerusalem, als wenn es Gestein gewesen wäre, und die Felder Judaeas bepflanzte er mit Cedern, die man dort bis dahin nicht kannte, und mit Sykomoren. 189 Von aegyptischen Händlern kaufte er Wagen mit zwei Pferden für sechshundert Drachmen Silber und schickte diese den Königen in Syrien und jenseits des Euphrat.

(5.) 190 Als Solomon so der berühmteste und Gott wohlgefälligste König geworden war und an Weisheit und Reichtum alle früheren Herrscher der Hebräer übertraf,

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 500. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/499&oldid=- (Version vom 23.9.2020)
  1. Basalt aus der Arnongegend.