Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/492

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

liess ihn bitten, ihm dieselben zu lösen und ihren Sinn zu erklären. Das war nun für Solomon, der einen sehr scharfen Verstand besass, eine Kleinigkeit, und nachdem er die Lösungen gefunden und ihre Bedeutung dargelegt hatte, teilte er sie dem Hiram mit. 144 Dieser beiden Könige gedenkt auch Menander, der die Geschichte der Tyrier aus dem Phoenicischen ins Griechische übersetzt hat, mit folgenden Worten: „Nach Abibalos’ Tode folgte ihm in der Regierung sein Sohn Hiram, der vierunddreissig Jahre regierte und ein Alter von dreiundfünfzig Jahren erreichte. 145 Dieser warf den sogenannten weiten Damm auf, errichtete im Tempel des Zeus eine goldene Säule und liess auf dem Berge Libanon Holz zur Bedachung von Tempeln unter seiner persönlichen Aufsicht fällen. 146 Die alten Heiligtümer liess er niederreissen und dem Herakles wie der Astarte neue Tempel bauen, von denen der Tempel des Herakles im Monat Peritios errichtet wurde. Er überzog auch die Jykäer mit Krieg, weil sie den Tribut nicht bezahlten, unterwarf sie von neuem und kehrte dann wieder heim. In dieser Zeit lebte ein jüngerer Sohn des Abdemon, der schwierige Fragen zu lösen verstand, welche Solomon, der König von Jerusalem, ihm aufgab.“ 147 Auch Dios erwähnt ihrer mit folgenden Worten: „Nach Abibalos’ Tode regierte dessen Sohn Hiram, der am östlichen Teile der Stadt einen Damm aufwarf und die Stadt erweiterte, indem er den Tempel des Olympischen Zeus, der abseits lag, in die Stadt einbezog. Zu dem Zweck füllte er den zwischen Stadt und Tempel gelegenen Raum mit Erde aus. Den Tempel versah er überdies mit goldenen Weihgeschenken. Er stieg danach auf den Libanon und liess dort Holz zur Erbauung von Tempeln fällen. 148 Solomon, der damals in Jerusalem regierte, sandte Rätselfragen an Hiram und bat sich von ihm ebensolche aus. Wer sie nicht lösen konnte, musste dem anderen Strafe bezahlen. 149 Hiram nun konnte die Rätsel nicht lösen und zahlte eine hohe Geldstrafe. Später aber liess er dieselben von einem Tyrier Abdemon lösen und legte zugleich dem Solomon andere

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 493. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/492&oldid=- (Version vom 23.9.2020)