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Osten gerichtetes Thor, sondern war durch kleine Thürchen von den Seiten aus zugänglich. Endlich wurde der Tempel innen wie aussen mit Stangen aus Cedernholz versehen, die von dicken Ketten zusammengehalten wurden und dem Ganzen noch mehr Festigkeit gaben.

(3.) 71 Das Innere des Tempels teilte der König in zwei Räume, von denen die hintere Abteilung das Allerheiligste darstellte. Diese Abteilung war zwanzig Ellen lang; den vorderen, vierzig Ellen messenden Raum aber bestimmte er zum Heiligtum. In der Wand, welche die beiden Abteilungen trennte, brachte er eine Thür aus Cedernholz an, die reich mit Gold und Reliefarbeit verziert 72 und vor der ein aus Hyacinth, Purpur, Scharlach sowie dem zartesten und weissesten Byssus gewirkter Vorhang befestigt war. In dem Allerheiligsten, das zwanzig Ellen im Quadrat mass, wurden zwei Cherubim aufgestellt, die von gediegenem Golde waren, fünf Ellen in der Höhe massen und je zwei fünf Ellen weit ausgespannte Flügel hatten. 73 Sie standen nahe bei einander, weil sie mit ihren äusseren Flügeln bis an die nördliche beziehungsweise südliche Wand des Allerheiligsten reichten, mit den beiden inneren Flügeln aber sich berührten und die in der Mitte stehende heilige Lade bedeckten. Diese beiden Cherubim waren von unaussprechlicher und unfassbarer Schönheit. 74 Auch der Fussboden des Tempels war mit Goldplatten belegt. Das Thor des Tempels endlich entsprach der Höhe der Tempelwand und war zwanzig Ellen breit; es war gleichfalls mit Gold verziert. 75 Überhaupt fand sich Goldbekleidung aussen wie innen am Tempel reichlich angebracht. Vor dem Thore wurde ein ähnlicher Vorhang wie im Innern befestigt, während die Thür der Vorhalle nichts dergleichen aufwies.

(4.) 76 Solomon liess sich darauf aus Tyrus vom Könige Hiram einen Künstler Namens Cheiramos schicken, der mütterlicherseits mit dem Stamme Nephthali verwandt war und den Urias, einen Mann israëlitischer Abkunft,

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 480. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/479&oldid=- (Version vom 23.9.2020)