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(3.) 392 Sein Sohn Solomon bestattete ihn zu Jerusalem mit grossem Gepränge und legte ausserdem, dass er die anderen Gebräuche beobachtete, welche bei der Bestattung von Königen üblich sind, auch noch ungeheure Schätze in das Grab, deren Grösse man aus folgenden Thatsachen leicht ermessen kann. 393 Als dreizehnhundert Jahre später der Hohepriester Hyrkanus von Antiochus, der den Beinamen Eusebes hatte und ein Sohn des Demetrius war, belagert wurde und ihn durch Zahlung einer Geldsumme veranlassen wollte, von der Belagerung abzustehen und sein Heer zurückzuziehen, öffnete er, da ihm sonst keine Mittel zur Verfügung standen, eine Kammer von Davids Grabdenkmal, nahm dreitausend Talente heraus und gab einen Teil davon dem Antiochus, wodurch er sich von der Belagerung loskaufte, wie ich an anderer Stelle berichtet habe. 394 Nach ihm öffnete viele Jahre später der König Herodes eine andere Kammer des Grabes und entnahm ihr grosse Schätze. Zu den Behältern aber, welche die Überreste der Könige enthielten, gelangte keiner von beiden; denn diese waren so geschickt in der Erde verborgen‚ dass man, wenn man in das Grabmal eintrat, nichts davon gewahr wurde. Soviel möge hierüber für jetzt genügen.

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 465. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/464&oldid=- (Version vom 23.9.2020)