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333 erbaute einen Altar darauf und brachte Brand- und Friedopfer dar, wodurch Gott versöhnt wurde und seine Huld ihm wieder zuwandte. Es traf sich aber, dass das gerade dieselbe Stelle war, an die einst Abram seinen Sohn Isak geführt hatte, um ihn Gott zu opfern, und wo ihm, als er sich zur Tötung des Knaben anschickte, plötzlich der Widder erschien, den er dann statt seines Sohnes opferte, wie ich früher ausführlich berichtet habe. 334 Da nun David sah, dass Gott sein Gebet erhört und sein Opfer wohlgefällig angenommen hatte, beschloss er, diesen Ort „Altar des ganzen Volkes“ zu nennen und Gott daselbst einen Tempel zu erbauen. Diesen Namen legte er aber dem Orte mit Rücksicht auf dessen zukünftige Bestimmung bei. Denn Gott verkündigte ihm durch einen Seher, sein Sohn, der ihm in der Regierung folgen solle, werde an dieser Stelle einen Tempel erbauen.

Vierzehntes Kapitel.
David trifft Vorbereitungen zum Tempelbau. Fruchtloser Versuch des Adonias, sich zum König aufzuwerfen. Solomon wird als König anerkannt.

(1.) 335 Nachdem dem Könige die Prophezeiung verkündigt worden war, liess er die Anwohner abzählen‚ deren sich hundertachtzigtausend vorfanden. Von diesen bestimmte er achtzigtausend Mann zu Steinmetzen, den Rest aber zum Zusammentragen von Steinen, und dreitausendfünfhundert Aufseher setzte er über die Arbeiter. Auch sammelte er zu dem Werke eine grosse Menge Eisen und Erz sowie einen grossen Vorrat erstaunlich hochgewachsener Cedern, welche die Tyrier und Sidonier ihm geschickt hatten. Denn er hatte sie brieflich gebeten, ihm das Holz zu liefern. 336 Seinen Freunden teilte er mit, er treffe diese Vorbereitungen, um seinem Sohn und Nachfolger das Material zum Tempelbau bereits angesammelt hinterlassen zu können. Dann brauche

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 454. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/453&oldid=- (Version vom 23.9.2020)