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und die Mittel zu seiner Abwehr kundthun. Die Propheten antworteten, Gott verlange, dass die Gabaoniter gerächt würden, die der König Saul hinterlistigerweise wider Recht und Gerechtigkeit umgebracht habe unter Verletzung des Eides, den einst der Feldherr Jesus und die Ältesten geschworen hätten. 295 Wenn nun der König den Gabaonitern erlaube, nach Gutdünken ihre ermordeten Mitbürger zu rächen, so wollte Gott sich mit dem Volke wieder aussöhnen und es von der Hungersnot befreien. 296 Als David so durch die Propheten den Willen Gottes kennen gelernt hatte, beschied er die Gabaoniter zu sich und fragte sie, was sie wünschten. Und da sie sieben Personen vom Geschlechte Sauls zur Bestrafung verlangten, übergab ihnen der König dieselben mit der Bedingung, dass sie den Memphibost, den Sohn des Jonathas, verschonten. 297 Die Gabaoniter bestraften hierauf die Ausgelieferten nach ihrem Gutdünken. Alsdann liess Gott sogleich regnen, befreite das Land von der Dürre und machte es fruchtbar, sodass das Gebiet der Hebräer wieder Überfluss an Lebensmitteln hatte. – 298 Kurze Zeit darauf griff David die Palaestiner an und schlug sie in die Flucht. Als nun der König bei der Verfolgung ermüdete und allein zurückblieb, sah ihn einer der Feinde Namens Akmon, der Sohn des Araphas, der aus einem Riesengeschlecht stammte. 299 Er führte eine Lanze, deren Griff dreihundert Sekel wog, und trug einen Kettenpanzer und ein Schwert. Dieser wandte sich auf der Flucht um, drang auf David ein und gedachte ihn sicher zu töten, da der König vor Müdigkeit ganz erschöpft war. Abessa aber, Joabs Bruder, erschien plötzlich, beschirmte den zu Boden liegenden König und durchbohrte den Feind. 300 Das Volk aber ward unwillig, als es hörte, in welcher Lebensgefahr David geschwebt habe, und die Vorsteher beschworen den König, er möge doch künftig nicht mehr mit in die Schlacht ziehen, damit nicht, wenn ihm bei seiner Tapferkeit und Kampfbegier etwas zustosse‚ das Volk der Wohlthaten verlustig gehe,

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 447. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/446&oldid=- (Version vom 23.9.2020)