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hatte, und dass dieser seinen Rat nicht befolgt habe, weshalb er seinem sicheren Verderben entgegengehe. Denn David werde ihn besiegen und in seine Königsherrschaft wieder eingesetzt werden. 229 Es sei daher besser, meinte er, mutig und freiwillig aus dem Leben zu scheiden, als dem David, gegen welchen er Abesalom unterstützt habe, sich zu ergeben und die Todesstrafe zu erleiden. Nach diesen Worten begab er sich in das Innere seines Hauses und erhängte sich. Seine Verwandten aber nahmen den Leichnam aus der Schlinge und begruben ihn. – 230 David setzte nun, wie gesagt, über den Jordan und kam nach Parembolai, einer schönen und wohlbefestigten Stadt. Alle Vornehmen dieser Gegend nahmen ihn freundlich auf, teils aus Mitleid mit dem Flüchtling, teils aus Achtung vor seinem früheren Glück. Es waren dies der Galaditer Berzelaeus, Siphar, der Beherrscher von Ammanitis, und Machir, der Fürst von Galaditis. 231 Diese versahen den David und die Seinigen mit allen notwendigen Lebensmitteln aufs reichlichste, besorgten ihnen Betten, Brot und Wein, schenkten ihnen eine grosse Menge Vieh und gewährten ihnen alles, was den Erschöpften zur Erquickung dienlich war.

Zehntes Kapitel.
Abesaloms Tod.

(1.) 232 Unterdessen brachte Abesalom gegen seinen Vater David ein grosses Heer von Hebräern zusammen, überschritt den Jordan und stellte sich bei Parembolai im Galaditerlande auf. An Stelle des Joab, seines Verwandten, ernannte er den Amessas zum Oberbefehlshaber. Der Vater des Amessas nämlich war Jetharsas, und seine Mutter Abigaea; die letztere aber und Sarvia, die Mutter des Joab, waren Davids Schwestern. 233 David, der bei der Zählung seiner Truppen viertausend Mann vorfand, beschloss, den Angriff Abesaloms nicht abzuwarten, sondern setzte Oberste und Hauptleute über

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 434. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/433&oldid=- (Version vom 23.9.2020)