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wird er die Seinigen verlassen und sich in einem Thal verstecken oder auf einem Felsen sich in einen Hinterhalt legen. Und wenn die Unseren angreifen, werden die Seinigen zunächst sich ein wenig zurückziehen, bald aber im Hinblick auf die Nähe ihres Königs kühner werden und sich zum Widerstand rüsten. Sobald dann der Kampf im Gange ist, wird dein Vater unvermutet hervorbrechen und den Seinigen Mut, den Unseren aber Furcht und Entsetzen einflössen. 219 Erwäge daher auch meinen Rat, und wenn du ihn für gut hältst, so lass den Rat Achitophels fahren. Schicke Boten im ganzen Lande der Hebräer umher und rufe sie zum Kriegszug gegen deinen Vater auf. Hast du nun alle Truppen beisammen, so soll der Krieg unter deinem eigenen Oberbefehl, nicht unter dem eines anderen geführt werden. 220 Es ist dann mit Sicherheit zu erwarten, dass du deinen Vater leicht überwinden wirst, da du ihn im offenen Felde triffst und er nur eine kleine Schar um sich hat, dir dagegen viele tausend Kämpfer zu Gebote stehen, die sehnlichst verlangen, ihren Eifer und ihre Bereitwilligkeit für dich zu beweisen. Würde sich aber dein Vater in feste Mauern einschliessen und einer Belagerung standzuhalten versuchen, so würden wir die Stadt mit Belagerungsmaschinen und durch Untergrabung leicht einnehmen.“ 221 Dieser Vorschlag gefiel dem Abesalom mehr als der des Achitophel. Dass aber Chusis Rat als der bessere angenommen wurde, war eine besondere Fügung Gottes.

(7.) 222 Chusi ging darauf eilig zu den Hohepriestern Sadok und Abiathar, setzte ihnen Achitophels Rat und seinen eigenen auseinander und teilte ihnen mit, dass letzterer die Billigung Abesaloms gefunden habe. Dann befahl er ihnen, den David davon in Kenntnis zu setzen und ihn zu ermahnen, dass er ohne Verzug den Jordan überschreite, damit nicht sein Sohn inzwischen wieder anderen Sinnes werde und ihn verfolge und ergreife, bevor er sich in Sicherheit gebracht habe. 223 Die Hohepriester hatten aber schon vorher Sorge dafür getragen,

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 432. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/431&oldid=- (Version vom 23.9.2020)