Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/407

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Fünftes Kapitel.
David unterwirft die Palaestiner und Moabiter, die Könige von Sophene, Damaskus und Syrien und die Idumäer, schliesst ein Bündnis mit dem Könige von Amathe und findet Gelegenheit, der Freundschaft des Jonathas dankbar sich zu erinnern.

(1.) 96 Kurze Zeit darauf erwog David bei sich, dass er die Palaestiner notwendig bekämpfen müsse und nicht in Ruhe und Unthätigkeit feiern dürfe, damit er nach Gottes Befehl seinen Nachkommen das Reich in Frieden hinterlassen könne. 97 Deshalb rief er wiederum sein Heer zusammen und verkündete ihm, es solle sich zum Kriege rüsten; und als alles in Ordnung war, verliess er Jerusalem und marschierte gegen die Palaestiner. 98 Diese schlug er, nahm ihn einen grossen Teil ihres Landes, den er dem Gebiete der Hebräer einverleibte, und wandte sich dann gegen die Moabiter. Deren Heer rieb er zu zwei Teilen gänzlich auf, den Rest aber brachte er unter seine Botmässigkeit und legte ihm einen jährlichen Tribut auf. 99 Alsdann führte er sein Heer gegen Adrazar, den Sohn des Araus und König von Sophene, traf mit ihm am Flusse Euphrat zusammen und tötete von dessen Truppen zwanzigtausend Mann Fussvolk und siebentausend Reiter. Auch nahm er ihm tausend Wagen ab, von denen er hundert für sich auf bewahrte, während er den Rest verbrennen liess.

(2.) 100 Als Adad, der König von Damaskus und Syrien, gehört hatte, dass David den Adrazar bekriege, eilte er diesem als Freund mit einer starken Mannschaft zu Hilfe. Am Euphrat traf auch er mit David zusammen, doch verlor er wider Erwarten einen grossen Teil seines Heeres; denn es fielen von seinen Leuten zwanzigtausend Mann unter den Schwertern der Hebräer, alle übrigen aber flohen. 101 Diesen König erwähnt auch Nikolaus im vierten Buche seiner Geschichten mit folgenden Worten: „Lange Zeit nachher herrschte über Damaskus und

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 408. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/407&oldid=- (Version vom 23.9.2020)