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Lager, wo er reiche Schätze vorfand, und vernichtete die Götzenbilder.

(2.) 78 Nachdem dieser Krieg so glücklich verlaufen, beschloss David nach Einholung des Rates der Heerführer und Kriegsobersten, aus dem ganzen Lande die Blüte der Jugend nebst den Priestern und Leviten zusammenzurufen, mit ihnen nach der Stadt Kariathiarim zu ziehen und die Lade Gottes von da nach Jerusalem überzuführen, wo sie aufgestellt und durch Opfer und andere Gott wohlgefällige Handlungen verehrt werden sollte. 79 Denn hätte man das unter Sauls Regierung gethan, so würde man von Unglück verschont geblieben sein. Als sich daher alles Volk, wie befohlen, versammelt hatte, begab sich der König mit ihm zur Lade. Die Priester trugen sie aus dem Hause des Aminadab heraus, stellten sie auf einen neuen Wagen, spannten die Ochsen vor und liessen diese von den Brüdern und Söhnen Aminadabs führen. 80 Der König nebst dem ganzen Volke ging voraus, Gott preisend und allerlei Lobgesänge anstimmend, und so geleiteten sie unter dem Klange von mancherlei Instrumenten, Saitenspiel, Tanz und Gesang, sowie unter dem Schalle von Hörnern und Cymbeln die Lade nach Jerusalem. 81 Als sie nun bis zur sogenannten „Tenne des Chidon“ gekommen waren, bestrafte Gott in seinem Zorne den Ozas mit dem Tode. Denn da die Ochsen zufällig etwas abwichen und die Lade infolgedessen sich zur Seite neigte, griff Ozas mit der Hand nach ihr, um sie festzuhalten. Weil er nun die Lade berührt hatte, ohne Priester zu sein, liess ihn Gott sogleich sterben, worüber der König und das Volk in grosse Betrübnis gerieten. 82 Der Ort aber, wo Ozas starb, heisst noch heute „Schlag des Ozas.“ Da nun David befürchtete, es möchte ihm dasselbe wie dem Ozas widerfahren, wenn er die Lade in die Stadt und in sein Haus aufnähme, da doch Ozas nur die Hand nach ihr ausgestreckt und deshalb schon habe sterben müssen, 83 wollte er sie nicht in die Stadt bringen, sondern wandte sich einem Acker zu, der einem

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 405. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/404&oldid=- (Version vom 23.9.2020)