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damals noch gottesfürchtig war, jetzt aber infolge des göttlichen Zornes verschwunden ist. Die Ursache hiervon werde ich an geeigneter Stelle darlegen.

Neuntes Kapitel.
Niederlage der Sodomiter im Kampf mit den Assyriern.

171 Zur Zeit der Herrschaft der Assyrier in Asien blühte Sodom sehr; sein Reichtum vergrösserte sich mehr und mehr, und es wies eine zahlreiche Jugend auf. Die Sodomiter wurden von fünf Königen beherrscht: Ballas, Barsas, Senabares, Symoborus und dem Könige der Balener, von denen jeder sein Gebiet hatte. 172 Da überzogen die Assyrier sie mit Krieg; mit einem in vier Abteilungen unter je einem Anführer geteilten Heere belagerten sie die Sodomiter, besiegten sie in einer Schlacht und legten den Königen Tribut auf. 173 Nachdem die Sodomiter zwölf Jahre lang dienstbar gewesen waren und den auferlegten Tribut entrichtet hatten, fielen sie ab, weshalb die Assyrier von neuem gegen sie zogen unter Führung des Amraphel, Ariuch, Chodollamor und Thadal. 174 Diese plünderten ganz Syrien und rotteten das gewaltige Geschlecht aus. Dann kamen sie ins Land der Sodomiter und schlugen ihr Lager in einem „Harzbrunnen“ genannten Thale auf. Zu jener Zeit nämlich gab es dort viele Brunnen; doch jetzt befindet sich an der Stelle, wo einst Sodom stand, ein See, Asphaltsee genannt. 175 Über diesen See werde ich noch weiter unten berichten. Als nun die Sodomiter mit den Assyriern in heisser Schlacht zusammentrafen, fielen eine Menge von ihnen, die übrigen aber wurden in die Gefangenschaft geführt, unter ihnen auch Lot, der den Sodomitern zu Hilfe geeilt war.

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/40&oldid=- (Version vom 4.8.2020)