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wenig Dank von dem einernte, dessen Interesse er mit allen Kräften gewahrt habe, und er drohte ihm, er werde die Königsherrschaft dem David zuwenden und es offenkundig machen, dass Jebost nicht durch seine eigene Klugheit und Tapferkeit über das Gebiet jenseits des Jordan die Herrschaft erlangt habe, sondern durch seine (Abeners) Kriegstüchtigkeit und Treue. 24 Und wirklich schickte er auch nach Chebron zu David Boten und liess ihn bitten, er möge ihm das eidliche Versprechen geben, ihn als Freund und Genossen zu behandeln, da er das Volk veranlassen werde, von Sauls Sohn abzufallen und ihn als den König aller Israëliten anzuerkennen. 25 Darauf schloss David mit ihm ein Bündnis – denn Abeners Antrag war ihm sehr angenehm –‚ verlangte aber als Zeichen seiner Treue, dass er ihm wieder zu seiner Gattin Michal verhelfe, die er sich mit Lebensgefahr erkauft und für die er ihrem Vater Saul sechshundert Palaestinerköpfe gebracht habe. 26 Abener schickte ihm darauf auch die Michal zu, nachdem er sie dem Pheltias, der sie damals besass, abgenommen hatte, wobei ihm Jebost behilflich war. Denn diesem hatte David geschrieben, er wolle sein Weib wieder haben, da er ein gutes Recht auf sie habe. Abener berief nun die Ältesten des Volkes, die Hauptleute und die Obersten zusammen und sprach zu ihnen: 27 „Ihr habt zwar schon früher die Absicht gehabt, von Jebost abzufallen und zu David überzugehen, doch habe ich euch bisher daran gehindert. Jetzt aber gebe ich euch anheim, zu gehen, wohin ihr wollt; denn ich habe erfahren, dass Gott, als er durch den Propheten Samuel den David zum König aller Hebräer erwählte, vorausgesagt hat, er werde die Palaestiner bestrafen und sie unterjochen.“ 28 Als die Ältesten und die Heerführer vernahmen, dass Abener jetzt derselben Gesinnung sei, die sie früher gehabt, gingen sie sogleich zu David über. 29 Danach versammelte Abener den Stamm Benjamin, aus dem Jebosts Anhänger sich zusammensetzten, und redete zu ihm in derselben Weise; und da er merkte, dass sie ebenfalls

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 395. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/394&oldid=- (Version vom 23.9.2020)