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Haaren zu liegen. Sein Bruder Asaël sei an seinem Tode selbst schuld, da er sich nicht habe überreden lassen, die Verfolgung aufzugeben, weshalb er von Abener durchbohrt worden sei. Abessa pflichtete diesen Worten bei, liess die Seinigen durch Trompetensignale zurückrufen und so die weitere Verfolgung einstellen. 18 Joab selbst hielt sich die ganze Nacht hindurch in seinem Lager; Abener aber setzte seinen Marsch fort, überschritt den Jordan und gelangte wieder zum Lager Jebosts, des Sohnes Sauls. Am folgenden Tage liess Joab die Körper der Gefallenen aufsuchen und bestatten. 19 Es waren gefallen vom Heere Abeners dreihundertsechzig Mann, von Davids Leuten dagegen nur neunzehn ohne Asaël, dessen Leiche Joab und Abessa nach Bethleëm brachten und im Grabe seiner Väter beisetzten, worauf sie nach Chebron zu David zurückkehrten. 20 Seit dieser Zeit breitete sich innere Zwietracht unter den Hebräern aus und dauerte noch lange fort. Davids Macht aber wuchs immer mehr und trotzte allen Gefahren, während die Macht der Söhne Sauls und ihres Anhanges von Tag zu Tag abnahm.

(4.) 21 Um diese Zeit wurden dem David sechs Söhne von ebenso vielen Weibern geboren, von denen der älteste, Amnon, von der Achima stammte, der zweite, Daniel, von der Abigaea, der dritte, Abesalom, von der Machma, der Tochter des Gessirerkönigs Tholomaeus, der vierte, Adonias, von der Aggitha, der fünfte, Saphatias, von der Abitaal, der sechste endlich, Gethraamas, von der Aegla. 22 Darauf entstand ein Bürgerkrieg, indem die Heere der beiden Könige häufig zusammenstiessen. Nun aber brachte Abener, der Befehlshaber des Heeres der Söhne Sauls, der ein verständiger Mann war und grossen Einfluss beim Volke besass, es dahin, dass eine Zeitlang alles auf Jebosts Seite trat und ihm Treue gelobte. 23 Als jedoch Abener später des verbotenen Umganges mit dem Kebsweibe Sauls, Raespha, der Tochter Sibaths, beschuldigt und deshalb von Jebost mit Vorwürfen überhäuft wurde, geriet er in Zorn und Erbitterung darüber, dass er so

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 394. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/393&oldid=- (Version vom 23.9.2020)