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von den Städten des Stammes Judas er wohnen solle. Und da ihm die Antwort erteilt wurde, Gott weise ihm Chebron an, verliess er Sekela und begab sich dorthin mit seinen beiden Weibern und seiner Kriegerschar. 8 Hierauf zog der ganze Stamm Judas zu ihm hin und erwählte ihn zum Könige. Als er dann vernommen hatte, die Jabisener im Lande der Galaditer hätten den Saul und seine Söhne bestattet, schickte er Boten zu ihnen, liess ihre herrliche That loben und gutheissen und ihnen versprechen, er werde ihnen für diese ihre Pietät gegen die Verstorbenen Dank wissen; zugleich liess er ihnen kundthun, dass der Stamm Judas ihn zum Könige erwählt habe.

(3.) 9 Als nun Sauls Heerführer Abener, der Sohn des Nerus, ein regsamer und wohlgesinnter Mann, hörte, dass das Saul samt Jonathas und noch zwei anderen Söhnen gefallen sei, kehrte er schnell ins Lager zurück, bemächtigte sich des noch am Leben gebliebenen Sohnes des Königs, Jebost‚ und entführte ihn über den Jordan, wo er ihn zum Könige über alle Israëliten, mit Ausnahme des Stamme Judas, ausrief. 10 Als Königssitz bestimmte er ihm den Ort, der in der Landessprache Manalis, in griechischer Sprache aber Parembolai, das heisst „Lager,“ genannt wird. Von hier brach dann Abener mit einem auserlesenen Heere auf, um den Stamm Judas anzugreifen aus Zorn darüber, dass dieser den David zum Könige gewählt hatte. 11 Joab, der Sohn Sarvias, der Schwester Sauls, und des Suri, zog ihm mit seinen Brüdern Abessa und Asaël und dem gesamten Heere Davids entgegen, traf ihn bei einer Quelle nahe der Stadt Gabaon und rüstete sich zur Schlacht. 12 Da jedoch Abener geäussert hatte, er sei begierig zu erfahren, welche von beiden Parteien die besten Kämpfer besitze, so kam man überein, dass zwölf Mann von jeder Seite zum Kampfe antreten sollten. Diese begaben sich also in den Raum zwischen den beiden Heeren, schleuderten ihre Speere widereinander, zückten die Schwerter, ergriffen sich gegenseitig beim Kopfe und stiessen sich einander

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 392. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/391&oldid=- (Version vom 23.9.2020)