Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/384

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Heere der König Anchus an, dessen Streitmacht David mit seiner Schar von sechshundert Kriegern sich beigesellte. 352 Als die Heerführer der Palaestiner ihn erblickten, fragten sie den König, woher die Hebräer kämen, und wer sie gerufen habe. Dieser erwiderte, das sei David, der vor seinem Herrn Saul geflohen sei und nun aus Dankbarkeit für die ihm erwiesene Gastfreundschaft und aus Rache gegen Saul ihnen Hilfe leisten wolle. 353 Die Führer aber tadelten ihn, dass er einen feindlich gesinnten Mann zu Hilfe nehme, und rieten ihm, David zu entlassen, damit er keinen Schaden verursache. Indem er nämlich ihre Kräfte schwäche, werde ihm Gelegenheit geboten, sich mit seinem Herrn wieder zu versöhnen. 354 Deshalb sollten sie sich wohl vorsehen und den David mit den sechshundert Mann wieder in seinen Wohnort zurückschicken. Denn das sei jener David, den die Jungfrauen wegen der Tötung von Zehntausenden der Palaestiner besungen hätten. Als der König der Gittenser das vernahm und die Ansicht als zutreffend anerkennen musste, liess er den David zu sich kommen und sprach zu ihm: 355 „Ich habe zwar deinen Eifer und deine Treue erprobt und dich deshalb auch als Bundesgenossen angenommen. Aber die Heerführer denken nicht ebenso von dir. Begieb dich daher sogleich wieder an den Ort, den ich dir geschenkt habe, und denke deswegen nicht schlecht von mir. Beschütze dort mein Land‚ damit die Feinde nicht in dasselbe einfallen können; denn auch so erweisest du dich als Bundesgenossen.“ 356 David gehorchte dem Befehle des Königs von Gitta und zog sich wieder nach Sekela zurück. In der Zeit aber, da er den Ort verlassen hatte, um den Palaestinern Hilfe zu bringen, hatten die Amalekiter einen Einfall gemacht und Sekela mit Gewalt eingenommen, es in Brand gesteckt und viele Beute aus diesem Orte wie aus dem übrigen Gebiete der Palaestiner weggeschleppt; darauf waren sie wieder heimgezogen.

(6.) 357 Als David vernahm, dass Sekela verheert und geplündert

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 385. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/384&oldid=- (Version vom 23.9.2020)