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es bei den Chaldäern einen gerechten und hervorragenden Mann, der in der Himmelskunde erfahren war.“ 159 Hekataeus aber gedenkt seiner nicht nur oberflächlich, sondern er hat ein ansehnliches Schriftstück über ihn hinterlassen. Nikolaus von Damaskus sagt im vierten Buche seiner Geschichte also: „Zu Damaskus regierte Abram, der mit einem Heere aus dem oberhalb Babylon gelegenen Lande der Chaldäer dorthin gekommen sein soll. 160 Und nicht lange nachher wanderte er mit seinem Volke von dort wieder aus nach Chananaea, welches jetzt Judaea heisst und wo sich die Seinen stark vermehrten. Hiervon werde ich in einem anderen Buche erzählen.“ Abrams Name ist auch jetzt noch im Damaszenerlande berühmt, und man zeigt dort ein Dorf, das nach ihm Abramsheim genannt wird.

Achtes Kapitel.
Wie Abram infolge einer Hungersnot in Chananaea nach Aegypten zog, dort eine Zeitlang sich aufhielt und dann zurückkehrte.

(1.) 161 Als aber eine Hungersnot über Chananaea hereingebrochen war und Abram von der Aegyptier Wohlstand hörte, begab er sich freudig dorthin, um von ihrem Überflusse zu geniessen und die Meinung ihrer Priester über die Götter zu vernehmen. Wenn dieselben Besseres lehrten, wollte er ihnen folgen, andernfalls versuchen, sie eines besseren zu belehren. 162 Da er nun auch die Sarra mitnahm und bei dem bekannten Hang der Aegyptier zu Ausschweifungen fürchtete, der König möchte ihn wegen der Schönheit seiner Gattin töten lassen, so erfand er die List, sich für ihren Bruder auszugeben und ermahnte Sarra, sich danach zu richten, da es in ihrem beiderseitigen Interesse liege. 163 Als sie nun nach Aegypten gekommen, traf es sich, wie Abram gefürchtet; denn überallhin verbreitete sich der Ruf von

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/38&oldid=- (Version vom 4.8.2020)