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während seines ganzen Lebens dienstbar sein und in seinem Lande wohnen.

Vierzehntes Kapitel.
Saul bittet, da Gott seinen Rat verweigert, eine Bauchrednerin, ihm die Seele Samuels heraufzubeschwören. Niederlage der Hebräer. Saul fällt nebst seinen Söhnen in der Schlacht.

(1.) 325 Um diese Zeit beschlossen die Palaestiner einen neuen Feldzug gegen die Israëliten, und da sie ringsum zu ihren Bundesgenossen geschickt hatten, um dieselben nach Renga zu bescheiden, von wo aus der gemeinsame Vorstoss gegen die Hebräer erfolgen sollte, bat der König der Gittenser, Anchus, auch den David, ihm mit seiner Mannschaft gegen die Hebräer Hilfe zu leisten. 326 David erklärte sich hierzu bereit und sagte, dies sei für ihn eine Gelegenheit, seinen Dank für die Wohlthaten, die man ihm erwiesen, und für die genossene Gastfreundschaft zu erstatten. Um aber seine Bereitwilligkeit noch zu steigern, versprach ihm der König, er wolle ihn, wenn er siege und der Krieg nach seinem Wunsch ausfalle, in seine Leibwache einreihen.

(2.) 327 Saul hatte die Wahrsager, Bauchredner und alle, die sich mit dergleichen Künsten befassten, aus dem Lande gejagt, ausgenommen die Propheten. Als er nun erfuhr, dass die Palaestiner im Anmarsch seien und nahe bei der Stadt Suna in der Ebene ihr Lager errichtet hätten, eilte er ihnen mit seinen Truppen entgegen. 328 Nachdem er aber zum Berge Gelboë gekommen war und sich dem Feinde gegenüber gelagert hatte, ward er in nicht geringen Schrecken versetzt, als er sah, dass derselbe ihm an Zahl und Kräften weit überlegen war. Er bat deshalb Gott durch die Propheten um Auskunft über den Erfolg des Kampfes. 329 Als aber Gott ihm nicht antwortete, geriet er in noch grössere Bestürzung und verlor allen Mut, weil er sein Unglück voraussah

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 380. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/379&oldid=- (Version vom 23.9.2020)