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zurück. David aber fürchtete, Saul möchte noch immer trachten, ihn zu ergreifen, wenn er weiter dort verweile, und hielt es daher für geraten, sich nach dem Lande der Palaestiner zu begeben. Er zog also mit den sechshundert Mann, die er bei sich hatte, zu Anchus, dem Könige von Gitta, einer der fünf Palaestinerstädte. 320 Anchus nahm ihn und seine Begleiter freundlich auf und wies ihnen Wohnungen an, und so lebte David zu Gitta nebst seinen beiden Gattinnen Achina und Abigaea. Saul, der dies erfuhr, nahm davon Abstand, Kriegsleute gegen ihn zu senden, denn er war durch die zweimalige Gefahr gewitzigt; hätte doch nicht viel gefehlt, dass er selbst in die Hände dessen geraten wäre, den er gefangen nehmen wollte. 321 Dem David aber gefiel der Aufenthalt in Gitta nicht. Er bat deshalb den König, dieser möge ihm, wie er ihn freundlich aufgenommen, jetzt einen ländlichen Ort zum Wohnsitz anweisen, denn er fürchte, durch längeren Aufenthalt in der Stadt ihm beschwerlich und lästig zu werden. 322 Darauf überliess ihm Anchus ein Dorf mit Namen Sekela, welches David so liebgewann, dass er später, als er zur Königswürde gelangt war, es als Privatbesitzung besonders pflegte; und ebenso thaten auch seine Nachkommen. Hierüber werde ich mich noch an anderer Stelle verbreiten. 323 David verweilte in Sekela vier Monate und zwanzig Tage. Während dieser Zeit unternahm er heimlich gegen die benachbarten Serriter und Amalekiter Kriegszüge, verwüstete deren Land und machte reiche Beute an Zugvieh und Kamelen. Die Menschen dagegen verschonte er aus Furcht, es möchte dem Könige Anchus angezeigt werden, wenn er sie umgebracht hätte; auch schickte er diesem immer einen Teil der Beute als Geschenk zu. 324 Fragte ihn aber der König, welchen Feinden er die Beute abgejagt habe, so antwortete er: „Den Juden, die gegen Süden und in der Ebene wohnen.“ Das glaubte ihm denn auch Anchus, weil er hoffte, David werde nun ein Feind seines Volkes bleiben, ihm selbst aber

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 379. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/378&oldid=- (Version vom 23.9.2020)