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zu versichern, melden, dass David sich bei ihnen aufhalte, und dass sie ihn ausliefern wollten, falls er sich zu ihnen bemühen wolle. Denn wenn man den Engpass von Ziphene besetze, könne er nicht entwischen. 278 Der König lobte ihren Eifer, versprach ihnen für die Anzeige seinen Dank, den er ihnen in kurzem erstatten werde, und schickte Häscher ab, um den David aufzusuchen; er selbst wolle ihnen bald nachfolgen. 279 Diese beeilten sich, den David vor der Ankunft des Königs festzunehmen, da sie sich ein Anrecht auf seine Dankbarkeit nicht nur durch die Anzeige sichern wollten, sondern auch dadurch, dass sie den David in seine Hände lieferten. Obgleich sie jedoch ihren Eifer für Saul beweisen und ihm sich besonders gefällig erzeigen wollten, 280 indem sie den Liebling Gottes dem Tode zu überantworten und ihn dem Könige auszuliefern versprachen, schlug ihr boshaftes Vorhaben dennoch fehl. Als nämlich David von dem hinterlistigen Anschlage der Ziphener und der Ankunft des Königs Kunde erhalten hatte, verliess er durch den Engpass die Gegend und floh auf einen hohen Felsen in der Wüste Maon.

(3.) 281 Saul aber eilte dem David nach, und da er unterwegs hörte, David sei glücklich durch den Engpass entwischt, begab er sich auf die andere Seite des Felsens. Da aber rief ihn, als er nahe daran war, den David gefangen zu nehmen, das Gerücht ab, die Palaestiner hätten wiederum einen Einfall in das Gebiet der Hebräer unternommen. Er marschierte also wieder zurück und gegen dieselben, denn er hielt es für besser, deren Frechheit zu strafen, als das Land ihrer Gewalt zu überlassen, während er einem persönlichen Feind nachjage.

(4.) 282 So wurde David unverhofft aus der Gefahr befreit und begab sich wieder in die Schluchten von Engedaïn. Nachdem die Palaestiner nun vertrieben waren, erhielt Saul die Nachricht, David halte sich im Gebiete der Engedaïner auf. 283 Und sogleich begab er sich mit einer auserlesenen Schar von dreitausend Bewaffneten dorthin. Als er nicht mehr weit von dem Orte entfernt

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 371. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/370&oldid=- (Version vom 23.9.2020)