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verfolgten die übrigen bis in das Gebiet von Gitta und bis zu den Thoren Askalons. 192 Es fielen von den Palaestinern gegen dreissigtausend, und mehr als die doppelte Anzahl wurden verwundet. Darauf wandte sich Saul wieder zurück nach dem feindlichen Lager, zerstörte seine Befestigungen und steckte es in Brand. Das Haupt des Goliath aber trug David in sein Zelt, und sein Schwert weihte er Gott.

Zehntes Kapitel.
Saul beneidet den David ob seines Kriegsruhms. Er giebt ihm seine Tochter zur Ehe.

(1.) 193 Die Weiber aber schürten Sauls Neid und Hass gegen David. Als nämlich das Kriegsheer im Triumph einzog, ging ihm das ganze Volk mit Cymbeln, Pauken und aller Art Freudenbezeugung und Gesang entgegen. Die Weiber riefen‚ Saul habe viele tausend Palaestiner erschlagen, die Jungfrauen dagegen, David habe zehntausend umgebracht. 194 Als der König hörte, dass man ihm weniger Lob zolle wie dem Jüngling, dem man die Erschlagenen zu Zehntausenden zuschreibe, überlegte er, dass dem David nach dieser glorreichen Lobpreisung eigentlich nichts mehr fehle als die Königswürde, und er fing an, ihn zu fürchten und zu beargwöhnen. 195 Er entfernte ihn daher von seinem früheren Amte, weil es ihm schien, dass er als Waffenträger sich in seiner allzugrossen Nähe befinde, und machte ihn zum Kriegsobersten. Zwar war diese Stelle noch besser als die frühere, aber, wie es Saul schien, sicherer für ihn selbst, den König. Denn er gedachte ihn den Gefahren des Krieges auszusetzen, damit er desto eher umkäme.

(2.) 196 David aber genoss auf Schritt und Tritt des göttlichen Schutzes, und alles schlug zu seinem Glücke aus, sodass ihn nicht allein das Volk seiner hervorragenden Tapferkeit wegen besonders schätzte, sondern auch

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 354. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/353&oldid=- (Version vom 23.9.2020)