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David entgegnete darauf, er halte ihn noch für viel schlechter als einen Hund. Da geriet Goliath in heftigen Zorn, schleuderte greuliche Fluchworte gegen David und schwur bei Gottes Namen, er wolle sein Fleisch den Tieren des Landes und den Vögeln der Luft zur Speise geben. 187 David erwiderte ihm: „Du kommst mit Schwert und Spiess und Panzer daher, meine Waffenrüstung dagegen ist Gott, der dich und euer ganzes Heer durch unserer Hände Kraft verderben wird. Denn noch heute werde ich dir dein Haupt abschlagen und deinen Körper den Hunden vorwerfen, die deinesgleichen sind; und allen wird es kund werden, dass Gott der Schutz der Hebräer ist, und seine Fürsorge unsere Waffe und unsere Stärke. Nichts vermag eine andere Rüstung und Kraft, wenn Gott unser Beginnen nicht segnet.“ 188 Der Palaestiner, der vom Gewicht seiner Rüstung sehr behindert wurde, ging dem David langsamen Schrittes entgegen, verlachte ihn und höhnte, er werde den waffenlosen Knirps ohne Mühe beiseite schaffen.

(5.) 189 Der Jüngling aber schritt seinem Feinde unter dem unsichtbaren Schutze Gottes entgegen, nahm aus seiner Hirtentasche einen von den Steinen hervor und steckte ihn in seine Schleuder. Dann schleuderte er ihn gegen Goliath und traf diesen damit so heftig an der Stirn, dass er bis ins Gehirn eindrang. Den Goliath aber befiel Schwindel, und er stürzte auf sein Angesicht zu Boden. 190 Da lief David eilends herzu, stellte sich auf den darniederliegenden Feind, zog dessen Schwert hervor, da er selbst kein solches hatte, und hieb ihm das Haupt ab. 191 Nach seinem Falle ergriffen die Palaestiner, da auch sie damit überwunden waren, die Flucht. Denn als sie sahen, dass ihr ansehnlichster Mann niedergestreckt war, verzweifelten sie am glücklichen Ausgange und hielten nicht mehr stand, gedachten vielmehr in schimpflicher Flucht ihr Heil zu suchen. Saul aber und das ganze Heer der Hebräer erhoben ein gewaltiges Geschrei, stürzten sich auf die Feinde, töteten viele derselben und

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 353. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/352&oldid=- (Version vom 23.9.2020)