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den David bei ihm lassen, da dessen Anblick einen wunderbaren Einfluss auf ihn ausübe. Dieser glaubte dem Saul nicht widersprechen zu dürfen und gestattete somit, dass David bei ihm blieb.

Neuntes Kapitel.
Wie die Palaestiner aufs neue einen Kriegszug gegen die Hebräer unternahmen, aber geschlagen wurden. Davids Zweikampf mit Goliath.

(1.) 170 Bald danach brachten die Palaestiner abermals eine grosse Truppenmacht zusammen und überzogen die Israëliten mit Krieg. Ihr Lager schlugen sie zwischen Sochus und Azeka auf. Saul führte sein Heer gegen sie, setzte sich mit demselben auf einem Berge fest und zwang die Palaestiner, ihr Lager zu verlassen und ein neues auf einem Berge ihm gegenüber zu beziehen. 171 So trennte die beiderseitigen Heere ein Thal, das sich zwischen den Bergen hinzog, auf welchen sie lagerten. Da stieg aus dem Lager der Palaestiner einer herab mit Namen Goliath, aus der Stadt Gitta stammend, ein Mann von riesiger Statur, denn er war vier Ellen und eine Spanne hoch. Seine Waffenrüstung entsprach seiner Körpergrösse, denn sein Brustharnisch wog fünftausend Sekel; sein Helm aber und seine ehernen Beinschienen waren so gross, dass sie seine kolossalen Glieder gerade bedeckten. Einen sehr schweren Speer trug er nicht in der rechten Hand, sondern auf seiner Schulter; seine Lanze wog sechshundert Sekel, und es folgten ihm noch viele Waffenträger. 172 Dieser stellte sich zwischen die beiden Heere, schrie mit lauter Stimme und rief dem Saul und den Hebräern zu: „Ich will euch von des Kampfes Not und Gefahr erlösen. Denn wozu ist es nötig, dass unsere Heere aufeinander treffen und sich bekämpfen? 173 Stellt mir vielmehr einen von euch, dass er mit mir einen Zweikampf bestehe. Dann soll, um den Krieg zu beendigen, gelten, dass dasjenige Volk,

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 350. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/349&oldid=- (Version vom 23.9.2020)