Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/320

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

eindrucksvollen und überzeugenden Worten 20 und sprach: „O ihr Männer, die ihr zwar an den Palaestinern noch hartnäckige Feinde habt, aber Gottes Gnade und Freundschaft wieder anfangt zu geniessen, ihr müsst die Freiheit nicht nur erstreben, sondern auch das thun, wodurch ihr sie erringen könnt. Ihr dürft nicht daran denken, von fremder Herrschaft befreit zu werden, wenn ihr fortfahrt, das zu begehen, was euch zu Sklaven herunterdrückt. 21 Pflegt also die Gerechtigkeit, tragt Sorge, die Verruchtheit aus euren Herzen zu verbannen, wendet euch mit ganzem Gemüt zu Gott und verharrt in seiner Verehrung. Wenn ihr das thut, wird euch Gutes in Fülle zuströmen, ihr werdet frei werden von der Knechtschaft und eure Feinde euch unterjochen, was ihr sonst weder mit Waffen, noch durch Körperstärke, noch mit grosser Heeresmacht erreichen könnt. Denn nicht solchen Mitteln hat Gott den Erfolg verheissen, sondern der Frömmigkeit und Gerechtigkeit. Ich verspreche euch, dass diese Verheissungen in Erfüllung gehen werden.“ 22 Diesen Worten spendete das Volk Beifall, nahm die Ermahnungen mit Freuden auf und erklärte sich bereit, das zu thun, was Gott wohlgefällig sei. Samuel rief sie darauf in die Stadt Masphath zusammen. Dieser Name bedeutet in hebraeischer Sprache „etwas weit Sichtbares.“ Daselbst schöpften sie Wasser und gossen es Gott zu Ehren aus, fasteten einen ganzen Tag und beteten.

(2.) 23 Diese Zusammenkunft blieb den Palaestinern nicht verborgen, und als sie davon Kunde erhalten, überfielen sie mit grosser Truppenmacht die Hebräer in der Hoffnung, sie ahnungslos und unvorbereitet anzutreffen. 24 Hierüber gerieten die Hebräer in Bestürzung, Aufregung und Schrecken, und sie liefen zu Samuel und sprachen zu ihm: „Im Andenken an die neuliche Niederlage sind unsere Gemüter voll Schrecken und Verwirrung. Deshalb möchten wir uns gern ruhig verhalten, um die Feinde nicht noch mehr zu reizen. Denn ganz wehr- und waffenlos treffen sie uns hier an,

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 321. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/320&oldid=- (Version vom 23.9.2020)