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viele goldene Mäuse giessen, ähnlich denen, welche die Felder verheert und verwüstet hätten. 11 Die Bildsäulen und die Mäuse solle man in einen Behälter verschliessen, sie auf die Lade legen und für das Ganze einen neuen Wagen anfertigen lassen. Vor diesen solle man dann Kühe spannen, die gekalbt hätten, ihre Kälber aber zu Hause verwahren und verschliessen, damit sie den Kühen nicht nachliefen und sie behinderten, und damit die Kühe, von Verlangen nach ihnen getrieben, möglichst schnell wieder nach Hause eilten. Die Kühe, die den Wagen mit der Lade zögen, solle man an einen Scheideweg führen und sie dann ziehen lassen, wohin sie wollten. 12 Wenn sie nun auf die Hebräer angingen, solle man daraus ersehen, dass die Lade an den Drangsalen schuld sei; nähmen sie aber den entgegengesetzten Weg, so solle man daraus schliessen, dass sie keine Macht habe, solchen Schaden zu stiften, und alsdann sie wieder zurückführen.

(3.) 13 Diesen Rat hielt man für weise und gut und setzte ihn sogleich ins Werk. Und nachdem man alles in besagter Weise ausgeführt hatte, leitete man das Gefährt an den Scheideweg, überliess es dort sich selbst und zog sich nach Hause zurück. Die Kühe aber gingen gerades Wegs weiter, als ob sie geführt würden, und hinterdrein folgten die Vorsteher der Palaestiner, um zu erforschen, wo die Kühe Halt machen und wo sie sich hinwenden würden. 14 Bei einem Dorfe nun im Stamme Judas, mit Namen Bethsama, blieben die Kühe, obwohl noch ein schönes und grosses Feld vor ihnen lag, stehen und hielten den Wagen an. Das war für die Bewohner des Dorfes ein freudiges Schauspiel. Denn da es gerade im Sommer war, und alle sich der Ernte wegen auf dem Felde aufhielten, liessen sie, sobald sie die Lade gewahrten, ihre Arbeit ruhen und kamen sogleich voller Freude zu dem Wagen gelaufen. 15 Dann hoben sie die Lade samt dem Kasten, der die Bildsäulen und die Mäuse enthielt, vom Wagen und stellten sie auf einen im Felde liegenden Felsblock. Und nachdem sie Gott feierlich geopfert und geschmaust

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 319. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/318&oldid=- (Version vom 23.9.2020)