Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/313

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

die Niederlage, welche diese befürchtet hatten, die Hebräer traf, die nun einsahen, dass sie vergeblich ihr Heil auf die Lade gesetzt hatten. Die Schlacht hatte nämlich kaum begonnen, als sie sich zur Flucht wandten. Sie erlitten einen Verlust von fast dreissigtausend Mann, unter denen auch des Hohepriesters Söhne sich befanden. Die Lade aber geriet in die Gewalt der Feinde.

(3.) 357 Als die Nachricht von dieser Niederlage und der Wegnahme der Lade nach Silo gelangte, wohin sie ein Jüngling aus dem Stamme Benjamin, der am Treffen teilgenommen, überbrachte, ward die ganze Stadt mit Trauer erfüllt. 358 Und als der Hohepriester Eli, der grade an einem der beiden Thore auf einem hochstehenden Sessel sass, den Lärm vernahm, ahnte er gleich, dass den Seinigen ein Unglück zugestossen sei. Er beschied daher den Jüngling zu sich und hörte von ihm den Ausgang des Treffens. Als er nun den Tod seiner Söhne und die Niederlage des Heeres vernahm, empfand er hierüber keinen so grossen Schmerz, da Gott es ihm vorausgesagt und er somit gewusst hatte, dass es so kommen würde. 359 Dagegen verursachte ihm die Nachricht, dass die Lade in die Hände der Feinde geraten sei, da er dergleichen nicht erwartet hatte, so entsetzlichen Schmerz, dass er vom Sessel herabstürzte und den Geist aufgab. Er starb im achtundneunzigsten Lebensjahre und im vierzigsten seiner Regierung.

(4.) 360 An demselben Tage starb auch die Gattin des Phineës, welche das Unglück, das ihren Mann getroffen, nicht zu überleben vermochte. Vorher gebar sie (sie war nämlich hochschwanger, als sie die Nachricht vom Tode ihres Mannes erhielt) einen siebenmonatlichen Knaben, dem sie, da er lebensfähig zu sein schien, den Namen Jochab gab wegen der Schande, die das Heer erlitten hatte; denn Jochab bedeutet „Schande.“

(5.) 361 Eli war der erste Hohepriester aus der Familie Ithamars, des zweiten Sohnes des Aaron. Denn vorher war die Würde beim Hause Eleazars, wo sie immer vom

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 314. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/313&oldid=- (Version vom 23.9.2020)