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in der Stadt dahin zu wirken, dass man den Gaal vertreiben möchte, indem er ihn beschuldigte, er habe sich im Kampf mit den Kriegern des Abimelech zaghaft und feige benommen. 247 Da übrigens Abimelech erfahren hatte, die Sikimiter würden wieder zur Ernte aufs Feld gehen, legte er sich vor der Stadt in den Hinterhalt. Und als sie aus der Stadt heraus waren, liess er den dritten Teil seines Heeres die Thore besetzen, um den Bürgern den Rückweg abzuschneiden; die übrigen aber zerstreuten die Sikimiter, verfolgten sie und machten sie allenthalben nieder. 248 Die Stadt ergab sich ohne Belagerung, und Abimelech zerstörte sie, machte sie dem Erdboden gleich, streute Salz auf ihre Trümmer und zog dann in geschlossenem Zuge weiter. So kamen alle Sikimiter ums Leben. Diejenigen aber, die der Gefahr entronnen waren und sich in der Umgegend zerstreut hatten, scharten sich zusammen, setzten sich auf einem unzugänglichen Felsen fest und nahmen noch die Errichtung einer Mauer rings um denselben in Angriff. 249 Als aber Abimelech von diesem Vorhaben Kunde erhielt, kam er ihnen zuvor und führte alle seine Truppen dahin, nahm selbst ein Bündel dürres Holz, befahl seinem Heer, ein Gleiches zu thun und liess den ganzen Ort damit umgeben. Und als er so in kurzer Zeit rings um den Felsen Holz aufgehäuft hatte, warf er Feuer und leicht brennbare Stoffe hinein und erregte einen gewaltigen Brand. 250 Niemand aber von denen, die auf den Felsen geflüchtet waren, entkam, sondern alle fünfzehnhundert Männer kamen nebst Weibern und Kindern um, und von den übrigen ebenfalls eine grosse Anzahl. Ein so schreckliches Unglück traf die Sikimiter, und es wäre die Trauer darüber wohl noch grösser gewesen, wenn sie es nicht als Strafe für das Böse angesehen hätten, das sie einem so hochverdienten Manne wie Gedeon zugefügt hatten.

(5.) 251 Abimelech aber, der durch die Vernichtung der Sikimiter den Israëliten gewaltigen Schrecken eingejagt hatte, machte kein Hehl daraus, dass er noch

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 295. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/294&oldid=- (Version vom 23.9.2020)