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aber trieb ihm mit einem wuchtigen Schlage einen eisernen Nagel durch beide Schläfen und nagelte ihn so am Boden an. Und als kurz darauf Baraks Soldaten kamen, zeigte sie ihnen den am Boden angenagelten Feind. 209 So kam der Sieg selbst, wie Debora geweissagt hatte, auf Rechnung eines Weibes. Barak aber zog mit dem Heere nach Asor, stiess auf den König Jabin, der ihm entgegenzog, tötete ihn und zerstörte die Stadt von Grund aus. Er regierte die Israëliten vierzig Jahre lang.

Sechstes Kapitel.
Wie die Israëliten von den Madianitern und anderen Völkern unterjocht und von Gedeon befreit wurden.

(1.) 210 Als aber Barak und Debora fast zur selben Zeit gestorben waren, überzogen die Madianiter, welche die Amalekiter und Araber zu Hilfe gerufen hatten, die Israëliten mit Krieg, schlugen sie, verbrannten ihre Feldfrüchte und schleppten reiche Beute davon. 211 Als sie das sieben Jahre lang getrieben hatten, verliessen die Israëliten die Ebenen und zogen sich ins Gebirge, gruben hier unterirdische Gänge und Höhlen und versteckten darin alles, was den Händen der Feinde noch entgangen war. 212 Denn die Madianiter machten stets im Sommer Kriegszüge, liessen die Israëliten im Winter das Feld bebauen und verwüsteten dann, was diese mit vieler Mühe zuwege gebracht hatten. So entstand aus Mangel an Lebensmitteln Hungersnot, weshalb sie sich mit der Bitte an Gott wandten, ihnen doch helfen zu wollen.

(2.) 213 Einst trug Gedeon, der Sohn des Joas, einer der wenigen aus dem Stamme Manasses, einige Garben Getreide nach Hause, um sie heimlich in der Kelter zu dreschen, denn er fürchtete sich der Feinde wegen, dies öffentlich auf der Tenne[1] zu thun. Da sah er eine

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 288. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/287&oldid=- (Version vom 23.9.2020)
  1. Die Tenne befindet sich im Morgenland auf freiem Felde.