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Würde seinem Sohne Phineës. Sein Grabdenkmal steht in der Stadt Gabatha.

Zweites Kapitel.
Wie nach dem Tode des Feldherrn die Israëliten die väterlichen Gesetze übertreten und deshalb in grosses Unglück gerieten, und wie nach einer Empörung der ganze Stamm Benjamin bis auf sechshundert Mann zu Grunde ging.

(1.) 120 Nach dem Tode dieser beiden Männer weissagte Phineës nach dem Willen Gottes, bei der Vernichtung des Chananäervolkes solle der Stamm Judas den Oberbefehl erhalten. Denn es lag dem Volke daran, zu erfahren, was Gott für das beste hielt. Und dieser Stamm nahm noch zu sich den Stamm Simeon unter der Bedingung, dass, nachdem er die tributpflichtigen Feinde aus dem Gebiete des Stammes Judas habe vertilgen helfen, dieser auch dem Stamme Simeon dabei helfen solle.

(2.) 121 Die Chananäer aber, deren Macht sich damals wieder gehoben hatte, erwarteten mit einem grossen Heere die Israëliten bei der Stadt Bezek. Den Oberbefehl führte Adonibezek, König der Bezeker (dieser Name heisst „Herr der Bezeker,“ denn Adoni heisst in der hebraeischen Sprache „Herr“), und sie hofften die Israëliten um so eher besiegen zu können, weil Jesus gestorben war. 122 Mit ihnen trafen nun die beiden genannten Stämme zusammen und kämpften tapfer, töteten mehr als zehntausend Mann von ihnen, schlugen die anderen in die Flucht, verfolgten sie und nahmen den König Adonibezek gefangen. 123 Als der letztere von ihnen verstümmelt worden war, sprach er: „Gott lässt nichts unbestraft, denn ich muss jetzt dasselbe erleiden, was ich früher zweiundsiebzig Königen anzuthun mich nicht gescheut habe.“ 124 Man brachte ihn zwar noch lebend nach Jerusalem, doch erlag er bald seinen Leiden und wurde

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 272. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/271&oldid=- (Version vom 23.9.2020)