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sie bisher gehabt, welche herrlichen Thaten sie vollbracht hätten unter dem Schutze Gottes und der Beobachtung der Gesetze, und wie sie einunddreissig Könige, die mit ihnen zu kämpfen gewagt, überwunden und deren Heer, das im Vertrauen auf seine Stärke mit ihnen gerungen, so gänzlich vernichtet hätten, dass nicht einer ihres Geschlechtes übrig geblieben sei. 74 Weil nun von den Städten einige gefallen seien, andere aber wegen der Stärke ihrer Befestigungen und des festen Vertrauens der Bewohner auf dieselben eine lange und hartnäckige Belagerung erforderten, halte er dafür, dass man diejenigen, die aus der Gegend jenseits des Jordan mit ihnen in den Krieg gezogen seien und als Verwandte gemeinsamer Gefahr mit ihnen sich unterzogen hätten, unter Dankesbezeugung für ihre Hilfe nach Hause entlasse. 75 Alsdann solle man aus jedem der Stämme einzelne wegen ihrer ausgezeichneten Tugend hervorragende Männer auswählen, die das Land ehrlich und ohne Arglist abzumessen und dann die Grösse desselben wahrheitsgemäss zu berichten hätten.

(21.) 76 Als dieser Vorschlag die Zustimmung des Volkes fand, schickte Jesus sogleich Männer ab, um das Land zu messen, und gab ihnen einige erfahrene Geometer mit, die als Sachverständige die Richtigkeit der Messungen bestätigen könnten. Auch trug er ihnen auf, dass sie das fruchtbare und das minder fruchtbare Land besonders abmessen sollten. 77 Das Land Chananaea ist nämlich so beschaffen, dass es wohl grosse Felder hat, die, wenn sie auch an sich sehr geeignet sind, Frucht zu tragen und sogar als sehr fruchtbar gelten können, doch im Vergleich mit den Äckern um Jericho oder Jerusalem nichts ausmachen. 78 Denn obgleich diese nur klein und dazu noch meistenteils gebirgig sind, so stehen sie doch an Fruchtbarkeit und Schönheit hinter keinem anderen Lande zurück. Deshalb glaubte auch Jesus, dass die Verteilung mehr nach dem Werte als nach dem Masse stattfinden müsse, da oft ein einziger Acker besser sei als tausend andere. 79 Es wurden also zehn

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 264. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/263&oldid=- (Version vom 23.9.2020)