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wiesen sie auf die Kennzeichen ihrer langen Reise hin und baten die Hebräer, mit ihnen ein freundschaftliches Bündnis zu schliessen. Jesus nun glaubte ihnen, dass sie keine Chananäer seien, und schloss Freundschaft mit ihnen, und auch der Hohepriester und die Ältesten schwuren ihnen, dass sie sie als Freunde und Bundesgenossen behandeln und nichts Feindliches gegen sie ersinnen wollten. Dieser eidlichen Versicherung trat auch das ganze Volk bei. 56 Als jene nun durch List ihre Absicht erreicht hatten, kehrten sie zu den Ihrigen zurück. Jesus erfuhr jedoch später, als er mit dem Heere in den gebirgigen Teil von Chananaea kam, dass die Gabaoniter nicht weit von Jerusalem wohnten und zu den Chananäern gehörten. Er beschied daher ihre Vorsteher zu sich und beschuldigte sie des Betruges. 57 Diese aber gaben vor, sie hätten keine andere Möglichkeit ihrer Errettung gesehen und nur notgedrungen dazu ihre Zuflucht genommen. Jesus berief also den Hohepriester Eleazar und die Ältesten zusammen und legte ihnen die Sache zur Entscheidung vor. Diese waren der Meinung, man solle sie zu öffentlichen Diensten verwenden; den eidlich mit ihnen abgeschlossenen Vertrag aber dürfe man nicht verletzen. So fanden die Gabaoniter in der ihnen drohenden Gefahr Schutz und Hilfe.

(17.) 58 Über diesen Abfall der Gabaoniter war der König von Jerusalem sehr unwillig und ging deshalb die Könige der nächsten Städte um Beistand an, um die Gabaoniter zu bekriegen. Da diese aber merkten, dass die Könige jener Städte (es waren ihrer vier) den Jerusalemern halfen und in der Nähe ihrer Stadt bei einer Quelle ihr Lager aufgeschlagen hatten, riefen sie den Jesus zu Hilfe. 59 Denn ihre Sache stand damals so, dass sie von jenen nur Verderben zu erwarten hatten, von denen aber, die gegen die Chananäer einen Vernichtungskrieg führten, wegen des mit ihnen geschlossenen Bündnisses ihre Rettung hoffen konnten. 60 Jesus eilte ihnen auch sogleich mit dem Heere zu Hilfe, marschierte Tag und Nacht und griff die Feinde, als sie sich zur

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/260&oldid=- (Version vom 23.9.2020)