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liess über die einzelnen Stämme das Los werfen. Und da das Los den Stamm Judas als denjenigen auswies, dem der Thäter angehöre, so wurde über dessen einzelne Familien das Los geworfen, und die Familie des Achar ermittelt. 44 Alsdann wurde Mann für Mann ausgeforscht, und man überführte den Achar, der, als er sah, dass er die That nicht leugnen könne und dass Gottes Gericht ihn schwer getroffen habe, den Diebstahl eingestand und das Gestohlene hervorholte. Er wurde alsdann sogleich mit dem Tode bestraft und in der Nacht schimpflich begraben, wie es mit den öffentlich Hingerichteten zu geschehen pflegt.

(15.) 45 Darauf führte Jesus das Heer nach Anna, richtete in der Nacht Hinterhalte um die Stadt herum ein und griff mit Tagesanbruch die Feinde an. Als diese nun, durch ihren jüngst errungenen Sieg tollkühn gemacht, stürmisch gegen die Hebräer anrannten, lockte er sie durch verstellte Flucht weit von der Stadt weg, sodass sie in dem Glauben, sie verfolgten die Hebräer, schon ihres Sieges gewiss waren. 46 Dann aber wandten sich plötzlich die Hebräer, und zugleich wurden die im Hinterhalt Liegenden durch verabredete Zeichen zum Kampfe aufgefordert. Und sie drangen in die Stadt ein, während die Bürger auf den Mauern standen und diejenigen beobachteten, die aus der Stadt ausgerückt waren. 47 Darauf nahmen sie die Stadt und machten alles nieder, was ihnen entgegenkam, während Jesus sich auf die Feinde warf, ihre Reihen auflöste und sie in die Flucht schlug. Weil diese nun die Stadt noch für unbesetzt hielten, wollten sie sich hierhin zurückziehen. Als sie aber sahen, dass der Feind sich schon daselbst festgesetzt und die Stadt mit den Weibern und Kindern der Vernichtung durch Feuer preisgegeben hatte, zerstreuten sie sich in völliger Verwirrung über das Land und konnten vereinzelt nicht den geringsten Widerstand mehr leisten. 48 Nachdem die Anniter also geschlagen waren fiel eine grosse Menge Weiber, Kinder und Sklaven in die Hände der Israëliten. Ausserdem erbeuteten sie viel

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 259. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/258&oldid=- (Version vom 23.9.2020)