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tapfere und hochachtbare Männer, als vielmehr aus Verzweiflung. 37 Denn sie hatten schon geglaubt, sie würden sich des Landes bemächtigen, ohne Verluste zu erleiden, da Gott ihnen dies verheissen habe; und nun sahen sie wider Erwarten, dass die Feinde sogar siegen konnten. Daher legten sie Säcke an, trauerten und weinten den ganzen Tag und dachten nicht einmal daran, etwas zu essen – so schwer hatte sie der Unfall niedergebeugt.

(13.) 38 Als Jesus das Heer so niedergeschlagen und in Verzweiflung sah, wandte er sich vertrauensvoll zu Gott und betete: 39 „Nicht aus Verwegenheit und Tollkühnheit haben wir uns zur Eroberung dieses Landes mit Waffengewalt angeschickt, sondern dein Diener Moyses hat uns dazu ermuntert, da du unter Wunderzeichen verheissen hattest, du würdest uns den Besitz dieses Landes verschaffen und unser Heer stets die Feinde besiegen lassen. 40 Einiges ist ja auch nach deiner Verheissung bereits eingetroffen. Nun aber erleiden wir unerwartet eine Niederlage und büssen einen Teil unserer Mannschaft ein, weshalb wir an deinen Verheissungen und den Versprechungen des Moyses fast verzweifeln und in grosser Betrübnis uns befinden. Und da unser erster Versuch so ungünstig ausgefallen ist, blicken wir mit banger Besorgnis in die Zukunft. 41 Du aber, o Herr, der du unserem Unglück Hilfe bringen kannst, nimm hinweg von uns alle Trauer und die bangen Sorgen wegen der Zukunft, und verleihe uns den Sieg.“

(14.) 42 So flehte Jesus zu Gott, auf sein Angesicht hingesunken. Gott aber antwortete ihm, er solle aufstehen und das Heer von der Schuld reinigen, mit der es sich befleckt habe, da es an gottgeweihten Gegenständen Diebstahl verübte. Eben deshalb hätten sie die Niederlage erlitten, und sie würden über ihre Feinde wieder siegen, sobald sie den Gottesräuber ermittelt und bestraft hätten. 43 Das verkündete Jesus dem Volke, berief den Hohepriester Eleazar und die Oberhäupter zu sich und

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 258. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/257&oldid=- (Version vom 23.9.2020)