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auch alle anderen mutig über. Denn sie sahen, dass der Fluss sich so verhielt, wie Gott ihnen vorhergesagt hatte. 19 Die Priester aber blieben in der Mitte des Flusses stehen, bis die ganze Menge hinüber war und sich in Sicherheit befand. Dann erst schritten auch sie ans Gestade und überliessen den Fluss wieder seiner Strömung. Sobald aber alle Hebräer hinüber waren, schwoll der Fluss sogleich wieder an und erlangte seine frühere Höhe.

(4.) 20 Die Hebräer zogen darauf fünfzig Stadien weiter und schlugen das Lager zehn Stadien von Jericho entfernt auf. Jesus aber baute aus den Steinen, die die einzelnen Stammesoberhäupter auf sein Geheiss im Flussbett aufgehoben hatten, einen Altar zum Andenken an das Zurückweichen des Flusses und opferte darauf. 21 Hier feierte man auch das Paschafest, weil man jetzt alles in Überfluss besass, woran man früher Mangel gelitten hatte. Denn da die Saaten der Chananäer reif waren, mähte man dieselben ab, und auch sonst machte man Beute. Das Manna aber, das sie vierzig Jahre lang genossen hatten, ging ihnen damals aus.

(5.) 22 Obgleich nun die Israëliten alles weit und breit verwüsteten, rührten sich die Chananäer nicht, sondern hielten sich hinter ihren Mauern. Jesus beschloss daher, sie zu belagern. Und am ersten Tage des Festes trugen die Priester die rings von bewaffneter Mannschaft umgebene Lade 23 unter dem Schall von sieben Hörnern um die Mauern der Stadt, indem sie das Volk zur Tapferkeit anspornten; die Ältesten aber folgten hintendrein. Alsdann kehrten sie ins Lager zurück, ohne etwas anderes gethan zu haben, als die Hörner zu blasen. 24 Als sie das sechs Tage nacheinander gethan hatten, versammelte Jesus am siebenten Tage das Heer und das ganze Volk und verkündete ihnen die frohe Nachricht, dass die Stadt fallen werde, denn Gott werde noch an dem nämlichen Tage die Stadtmauern von selbst, ohne jede Anstrengung von seiten der Belagerer, zusammenstürzen lassen. 25 Zugleich befahl er ihnen, sie sollten alle, die

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 255. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/254&oldid=- (Version vom 23.9.2020)