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schicken. Denn es geziemt sich, dass ihr, ehe ihr zu den Waffen greift, euren Feinden zuvor erklärt, ihr möchtet, obgleich ihr ein grosses Heer, Reiterei und Waffen und vor allem den gnädigen Gott als Beschützer hättet, dennoch nicht gern zu einem Kriege euch gezwungen sehen, noch ihnen wider ihren Willen ihr Hab und Gut rauben. 297 Geben sie dann nach, so ziemt es sich, dass ihr mit ihnen Frieden haltet. Wollen sie aber im Vertrauen auf ihre Stärke mit euch kämpfen, so führt euer Heer gegen sie und wählt Gott zu eurem obersten und einen tüchtigen Mann zu eurem zweiten Feldherrn. Denn viele Befehlshaber schaden gar oft, zumal wenn rasches Handeln erforderlich ist. 298 Das Heer soll rein und aus den stärksten und mutigsten Männern ausgewählt sein. Furchtsame dagegen sollen zurückgewiesen werden, damit sie nicht, wenn es zur Entscheidung kommt, durch ihre Flucht den Feinden Vorteil bereiten. Diejenigen, welche ein Haus gebaut haben, das sie noch kein Jahr bewohnen, sowie die, die gesäet und noch nicht geerntet haben, ferner die Verlobten oder jung Verheirateten sollen zu Hause bleiben, damit sie nicht vor Sehnsucht nach dem, was sie zurückgelassen, ihr Leben schonen und sich feige benehmen.

(42.) 299 Ist das Lager errichtet, so hütet euch vor grausamen und gottlosen Handlungen. Bei der Belagerung einer Stadt sollt ihr, wenn ihr Mangel an Holz zu Bollwerken habt, keine fruchtbaren Bäume abhauen, sondern sie verschonen und bedenken, dass sie zum Nutzen der Menschen geschaffen sind und dass sie, wenn sie reden könnten, sich beschweren würden, dass sie unverdient misshandelt würden, da sie keine Veranlassung zu dem Kriege gegeben hätten, und dass sie, wenn es ihnen möglich wäre, fortwandern und in ein anderes Land ziehen würden. 300 Habt ihr eine Schlacht gewonnen, so tötet die, die gegen euch gekämpft haben, die übrigen aber machet euch tributpflichtig mit Ausnahme der Chananäer, die ihr gänzlich vertilgen sollt.

(43.) 301 Seht euch besonders im Kriege vor, dass nicht

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 245. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/244&oldid=- (Version vom 4.8.2020)