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sie in grossem Glück, da sie durch ihre Tapferkeit sich Reichtum gesammelt hatten, und keine Trauer noch irgend ein Missgeschick trübte ihnen den Genuss desselben.

(2.) 165 Da nun Moyses bereits in vorgerücktem Alter stand, bestimmte er den Jesus zum Nachfolger in seinem Propheten- und Führeramte. Gott selbst nämlich hatte ihm befohlen, diesem die Leitung des Ganzen zu übertragen. Jesus aber war in allem, was sich auf die Religion und die Verwaltung bezog, sehr bewandert, da Moyses ihn selbst darin unterrichtet hatte.

(3.) 166 Um diese Zeit stellten die beiden Stämme Gad und Rubel sowie der halbe Stamm Manasses, da sie reich an Vieh und anderem Besitz waren, gemeinsam an Moyses das Ersuchen, ihnen das eroberte Land Amoritis ungelost zu überlassen, weil es ausgezeichnete Weideplätze aufwies. 167 Moyses aber hatte sie im Verdacht, sie fürchteten sich vor dem Kampfe mit den Chananäern und wollten deshalb die Sorge für ihre Herden vorschützen. Und er nannte sie Feiglinge, die für ihre Zaghaftigkeit nur einen gelegenen Vorwand erfunden hätten. Sie wollten ein faules und weichliches Leben führen, während die übrigen alles Ungemach ertragen müssten‚ um in das ersehnte Land zu kommen; 168 auch wollten sie nicht an den weiteren Kämpfen teilnehmen, um das Land, das Gott ihnen nach dem Übergang über den Jordan verheissen habe, erobern und die Feinde daraus verdrängen zu helfen. 169 Als sie nun sahen, dass ihr Führer so erregt und mit gutem Grunde über ihr Begehren aufgebracht sei, entschuldigten sie sich: Nicht aus Furcht vor Gefahren, noch aus Weichlichkeit hätten sie die Bitte an ihn gerichtet, 170 sondern nur, damit sie ihre Beute an einem sicheren und bequemen Ort bergen und dann um so unbesorgter in den Krieg ziehen könnten. Sie seien bereit, nachdem er ihnen Städte zur Unterbringung ihrer Weiber und Kinder sowie ihrer beweglichen Habe eingeräumt hätte, mit dem übrigen Heere weiterzuziehen. 171 Moyses, dem diese Sprache gefiel, berief

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/222&oldid=- (Version vom 4.8.2020)