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Königreich des Og‚ zerstörte die Städte und tötete die Einwohner, welche alle übrigen Völker jener Gegend wegen der Fruchtbarkeit ihres Bodens und ihrer grossen Besitzungen an Reichtum übertrafen. 98 Der König Og war ein grosser und schöner Mann, wie es wenige giebt; auch war er so tapfer, dass seine herrlichen Thaten dem hohen Wuchse seiner Gestalt und seinem schönen Äusseren entsprachen. Von seiner Kraft und Grösse konnte man sich eine Vorstellung machen nach dem Bette, welches in der ammanitischen Königsstadt Rabath erbeutet wurde. Dasselbe war von Eisen und mass in der Breite vier und in der Länge neun Ellen. 99 Durch seinen Fall standen die Sachen für die Hebräer nicht nur augenblicklich günstig, sondern sein Tod gab auch die besten Hoffnungen für die Zukunft. Denn sie nahmen sechzig vortrefflich befestigte Städte, welche unter seiner Herrschaft gestanden hatten, ein und machten sowohl im allgemeinen als auch jeder einzelne für sich grosse Beute.

Sechstes Kapitel.
Von dem Seher Balam.

(1.) 100 Moyses führte nun das Heer nach dem Jordan zu und schlug das Lager in der grossen Ebene bei Jericho auf. Diese Stadt ist sehr reich, und es wachsen dort besonders viele Palmen und Balsamstauden. Die Israëliten aber waren so übermütig geworden, dass sie vor Kampfbegier brannten. 101 Daher schickte Moyses, nachdem er einige Tage lang Gott Dankopfer dargebracht und das Volk mit Gastmahlen bewirtet hatte, einen Teil seiner Truppen, um des Land der Madianiter zu plündern und zu verwüsten und ihre Städte zu erobern. Die Ursache dieses Krieges war folgende.

(2.) 102 Als Balak, der König der Moabiter, der zu den Madianitern in einem alten Freundschafts- und Bundesgenossenverhältnis stand, die Macht der Israëliten so

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/210&oldid=- (Version vom 4.8.2020)