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erfahren waren, auch wegen ihrer leichten Rüstung eine besondere Beweglichkeit besassen, so holten sie die Feinde bald ein und töteten die, welche sie wegen weiterer Entfernung nicht gefangen nehmen konnten, mit Schleudern und Wurfspeeren. 92 So richteten sie ein grosses Blutbad an. Die Fliehenden aber litten sehr an ihren Wunden, und es peinigte sie der Durst noch mehr als der Feind, da es gerade im Sommer war. Und als sie nun nach einem Trunk lechzend dem Flusse zueilten, wurden sie haufenweise von den Hebräern umzingelt und mit Wurfspeeren und Pfeilen sämtlich niedergemacht. 93 Der König Sichon fiel ebenfalls. Die Hebräer plünderten die Gefallenen und machten reiche Beute; dazu gewährte ihnen auch das Land Überfluss an Lebensmitteln, weil noch eine Menge Getreide auf den Äckern stand. 94 Die Soldaten streiften ohne alle Furcht umher, nahmen die, welche sich feindlich verhielten, gefangen, und sammelten Lebensmittel ein. Niemand trat ihnen dabei in den Weg, zumal da alle Tapferen gefallen waren. Diese Niederlage erlitten die Amorrhäer, weil sie weder klug überlegten noch tapfer kämpften. Die Hebräer aber nahmen ihr Land in Besitz. 95 Dieses liegt zwischen drei Flüssen und gleicht einer Insel: denn der Arnon begrenzt es gegen Süden, und gegen Norden der Jabach, der sich in den Jordan ergiesst und damit seinen Namen verliert. Die dritte Seite des Landes, gegen Westen, grenzt an den Jordan.

(3.) 96 Während sich dies ereignete, rüstete Og, der König von Galad und Gaulanitis, sich zum Kriege gegen die Israëliten und rückte in Eile an der Spitze eines Heeres heran, um seinem Freunde und Verbündeten Siohon zu Hilfe zu kommen. Und obgleich er erfuhr, dass dieser schon gefallen sei, beschloss er nichtsdestoweniger mit den Hebräern zu kämpfen; denn er zweifelte nicht an seinem Siege und wollte auch ihre Tapferkeit erproben. 97 In dieser Erwartung ward er jedoch sehr getäuscht: er selbst fiel, und sein ganzes Heer wurde aufgerieben. Moyses überschritt darauf den Jabach, durchzog das

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/209&oldid=- (Version vom 4.8.2020)