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Sichon, den Beherrscher dieses Landes, und liess um freien Durchzug durch das Land bitten unter der Versicherung, dass weder ihm, noch dem Ackerlande, noch seinen Unterthanen ein Schaden entstehen solle. Auch beabsichtigten sie Lebensmittel zu kaufen, sodass sie noch Vorteil von ihnen haben würden, zumal sie sogar das Wasser bezahlen wollten. Sichon aber verweigerte den Durchzug, bewaffnete in Eile alle seine Truppen und rüstete sich, die Hebräer am Übergang über den Arnon zu hindern.

(2.) 87 Als Moyses die feindliche Gesinnung des Amorrhäers merkte, glaubte er diese verächtliche Behandlung nicht leiden zu dürfen, und um die Hebräer aus ihrer Unthätigkeit aufzurütteln und sie vor dem Mangel zu bewahren, der sie früher zu dem Aufruhr verleitet hatte, fragte er Gott um Rat, ob er ihn angreifen dürfe. 88 Und da Gott nicht nur den Krieg gestattete, sondern auch einen siegreichen Ausgang versprach, so rüstete er sich vertrauensvoll zum Kampfe und feuerte die Streiter an, indem er sie beschwor, jetzt ihre Kampfbegier zu stillen, da Gott ihnen die Erlaubnis dazu erteilt habe. Diese ergriffen auch sogleich die Waffen und eilten zum Kampf. 89 Als sie nun heftig einherstürmten, war der Amorrhäer seiner selbst nicht mehr mächtig, sondern erschrak beim Anblick der Hebräer, und auch sein Heer, welches vorher Tapferkeit zur Schau getragen, ergriff mächtige Furcht. Daher hielten sie dem ersten Ansturm nicht stand, sondern wandten sich zur Flucht, wodurch sie sich eher als durch Kampf retten zu können glaubten. 90 Sie vertrauten nämlich ihren festen Städten, die ihnen indes nichts nutzten. Denn als die Hebräer sie weichen sahen, drängten sie unverweilt nach, verwirrten ihre Reihen und verbreiteten Schrecken unter ihnen. 91 Jene zogen sich darauf in die Städte zurück. Die Hebräer aber liessen in der Verfolgung nicht nach und legten statt der früheren Schwäche eine bedeutende Ausdauer an den Tag. Und da sie vortreffliche Schleuderer und im Kampfe mit Wurfgeschossen sehr

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 209. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/208&oldid=- (Version vom 4.8.2020)