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freuten. Sie vergassen gleichsam, dass Bande der Verwandtschaft sie mit den Empörern vereinigt hatten, und billigten erfreut das Strafgericht Gottes; und in dem Glauben, mit Datham und seinem Anhange sei eine Pestbeule des Gemeinwesens zu Grunde gegangen, empfanden sie über deren Tod keinen Schmerz.

(4.) 54 Moyses rief alsdann diejenigen zusammen, die sich um die Priesterwürde bewarben, damit festgestellt werde, wer, nachdem sein Opfer Gott am meisten wohlgefällig gewesen sei, zum Priestertum berufen würde. Und als nun 250 Männer hervortraten, die sowohl wegen der Tugenden ihrer Väter als auch wegen ihrer eigenen beim Volke in hohen Ehren standen, erschienen auch Aaron und Kores, und alle verbrannten vor der Hütte das Räucherwerk, das sie mitgebracht hatten. 55 Da entstand plötzlich ein mächtiges Feuer, wie es von Menschenhänden entzündet noch niemand gesehen hatte, und wie es weder aus unterirdischen Gluten hervorbricht noch von selbst in Wäldern entsteht, die von der Stürme Gewalt ergriffen werden, sondern wie es nur Gottes Geheiss entzünden kann, gewaltig und hellleuchtend. 56 Davon wurden alle zweihundertfünfzig Männer samt dem Kores dahingerafft, sodass nicht die Spur von ihren Leibern übrig blieb. Aaron allein blieb vom Feuer verschont, weil Gott dasselbe erzeugt hatte, um die zu vertilgen, die es verdient hatten. 57 Nachdem sie so zu Grunde gegangen, wollte Moyses dieses Strafgericht ewigem Andenken überliefern und späteren Nachkommen ein Zeichen davon hinterlassen. Er befahl daher dem Eleazar, dem Sohne Aarons, die Rauchpfannen der Gerichteten am ehernen Altare niederzulegen, 58 damit kommende Geschlechter erkennen möchten, was mit denen geschehen sei, die Gottes Allmacht hintergehen zu können gewähnt hatten. Aaron aber verwaltete das Ehrenamt mit seinen Söhnen weiter, nachdem es allen kund geworden, dass er nicht durch die Gunst des Moyses, sondern nach dem Urteil Gottes dasselbe zu Recht besitze.

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/202&oldid=- (Version vom 4.8.2020)