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Wasser wieder rein, wie auch der, der seinem Weibe rechtmässig beigewohnt hatte. 264 Die Aussätzigen aber sonderte Moyses für immer von der Gemeinschaft der Gesunden ab, da sie mit niemand Umgang haben dürften und sich in nichts von Toten unterschieden. Wenn aber jemand durch Gebet von Gott die Befreiung von dieser Krankheit erlangte und sein gesundes Aussehen wieder erhielt, so dankte er Gott durch Opfer, wovon ich später reden werde.

(4.) 265 Daher machen sich diejenigen lächerlich, welche behaupten, Moyses sei selbst mit dem Aussatz behaftet gewesen und deshalb aus Aegypten geflohen, und auch die Hebräer hätten am Aussatz gelitten, und er hätte sie darum, nachdem sie aus Aegypten ausgewiesen, nach Chananaea geführt. 266 Denn wenn es sich so verhielte, würde doch Moyses sicher nicht zu seiner eigenen Schande ein solches Gesetz gegeben haben, da er doch sogar Widerspruch erhoben haben würde, falls ein anderer es erlassen hätte. Sehr viele andere Völker, unter denen sich Aussätzige befinden, lassen diese sogar zu Ehrenstellen gelangen, und, weit entfernt, sie mit schmachvoller Verbannung zu quälen, übertragen sie ihnen sogar hohe Stellen in der Militär- und Civilverwaltung und gestatteten ihnen, heilige Orte und Tempel zu betreten. 267 Es würde also den Moyses, wenn er wirklich an diesem Übel gelitten hätte, nichts gehindert haben, bessere Bestimmungen für die Aussätzigen zu treffen und sie nicht schmachvoller Verlassenheit zu überantworten. 268 Somit ist es klar, dass nur der Neid ein solches Gerede verschuldet haben kann. Moyses war ebenso wie seine Volksgenossen vom Aussatz rein, und er hat den mit dieser Krankheit Behafteten nur mit Rücksicht auf die Ehre Gottes derartige Bestimmungen vorgeschrieben. Übrigens möge jeder hierüber denken, wie ihm beliebt.

(5.) 269 Moyses verbot auch den Wöchnerinnen, den Tempel zu betreten oder etwas Geheiligtes zu berühren, und zwar bis zum vierzigsten Tage, wenn sie einen

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 180. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/179&oldid=- (Version vom 4.8.2020)