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(4.) 200 Als nun alles besorgt und vollendet war, ernteten die Baumeister Beseleël und Eliab grosses Lob. Denn sie hatten nicht nur frühere Erfindungen in verbesserter Form angewendet, sondern auch selbst manches in geistreicher Weise erdacht und ausgeführt, was sonst unbekannt war. Beseleël aber galt als der tüchtigste von beiden. 201 Zum Bau wurde im ganzen eine Zeit von sieben Monaten gebraucht, und damit war das erste Jahr seit dem Auszug aus Aegypten zu Ende. Und im Anfang des zweiten Jahres, im Monat Xanthikos der Macedonier, den die Hebräer Nisan nennen, wurde zur Zeit des Neumondes die Hütte nebst allen von mir erwähnten Geräten geweiht.

(5.) 202 Gott aber zeigte sein Wohlgefallen an dem Werk der Hebräer, indem er sich in die Hütte niederliess und sie würdigte, seine Wohnstätte zu sein. So hatten die Hebräer reiche Genugthuung für ihre Arbeit. Seine Anwesenheit aber gab Gott auf folgende Weise kund. 203 Bei sonst hellem und heiterem Himmel lagerte sich bloss über die Hütte ein Nebel, der zwar nicht so dicht war, wie man ihn im Winter wahrnahm, aber auch nicht so leicht und fein, dass man hindurchsehen konnte. Aus dem Nebel fiel ein lieblicher Tau als Wahrzeichen der Anwesenheit Gottes für alle die, die nach ihr verlangten und daran glaubten.

(6.) 204 Nachdem nun Moyses den Künstlern, die den Bau so zierlich hergestellt, würdige Belohnungen gegeben hatte, schlachtete er im Vorhof der Hütte nach Gottes Vorschrift einen Stier, einen Widder und einen Bock als Sühnopfer. 205 Über die einzelnen Ceremonien des Opferdienstes und darüber, welche Opfertiere man ganz verbrennen musste und von welchen man einen Teil geniessen durfte, werde ich reden, sobald ich über die Opfer überhaupt mich verbreiten werde. Hierauf besprengte er mit dem Blute der Opfertiere die Kleidung Aarons, ihn selbst und seine Söhne, reinigte sie mit Brunnenwasser und salbte sie mit Öl, auf dass sie Gott geheiligt würden. 206 So behandelte er sieben Tage lang

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/168&oldid=- (Version vom 4.8.2020)