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Gewebe ist und der Schlangenhaut ähnlich sieht. In dasselbe sind Blumen aus Purpur, Scharlach, Hyacinth und Byssus eingewebt; der Einschlag aber ist nur von Byssus. 155 Von der Brustgegend an, um welche es einigemal geschlungen und geknüpft ist, wallt es herab bis zu den Knöcheln, so lange der Priester noch nicht mit dem heiligen Dienst beschäftigt ist; denn er trägt es gleichsam als Schmuck. Sobald er aber opfern und den Altardienst versehen muss, wirft er es, um nicht von ihm behindert zu sein, über seine linke Schulter. 156 Dieses Band nennt Moyses Abaneth; wir aber nennen es nach den Babyloniern Emian, denn so heisst es bei diesen. Der Leibrock hat nirgends einen Busen, aber am Hals eine weite Öffnung, und er wird mit Schnüren, welche vorn und hinten vom Saum herunterhängen, über beiden Schultern befestigt. Er wird Massabazanes genannt.

(3.) 157 Auf dem Kopfe trägt der Priester einen runden Turban, der nicht das ganze Haupt, sondern etwas mehr als die Hälfte davon bedeckt. Er heisst Masnaëmphthes, da er wie ein Kranz aussieht und aus Leinen nach Art einer dicken Binde zusammengedreht ist. Auch wird er am Rande oft gefaltet und gesteppt. 158 Über diesen Kopfbund wird ein Tuch befestigt, das bis zur Stirn herabhängt; es verbirgt die Nähte und das Unschöne der Binde und liegt dicht am Kopfe an. Auch wird es gut befestigt, damit es nicht während des Opferdienstes zufällig herabgleitet. Das ist die Kleidung der gewöhnlichen Priester.

(4.) 159 Der Hohepriester ist auf dieselbe Weise geschmückt, insofern als von den genannten Kleidungsstücken keines bei ihm fehlt. Darüber aber zieht er einen Rock aus Hyacinth an, der ein lang herabwallendes Gewand ist und in unserer Sprache Meeir heisst. Er wird von einem Gürtel umgeben, der dieselben Farben wie das oben erwähnte Band zeigt, aber noch dazu mit Gold gestickt ist. 160 Am unteren Saum des Rockes hängen Fransen, die wie Granatäpfel aussehen und zwischen denen goldene Glöckchen sehr zierlich angebracht sind, sodass zwischen je zwei Glöckchen ein Granatapfel und zwischen je

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/161&oldid=- (Version vom 4.8.2020)