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den Priestern getragen werden konnte. 149 Vor der Thür der Hütte stand ein eherner Altar, dessen Untersatz von Holz war. Derselbe war auf jeder Seite fünf Ellen lang, ebenso viele Ellen breit und drei Ellen hoch, mit ehernen Platten überzogen und wie der goldene Altar verziert. Den Herd des Altars bildete ein netzförmiges Flechtwerk, und da der Untersatz nicht unter dem ganzen Altar herging, fielen die glühenden Kohlen durch dieses Flechtwerk zur Erde nieder. 150 Dem Altar gegenüber standen noch Schalen, Pfannen, Rauchfässer und Becken, alle von Gold; alle übrigen gottesdienstlichen Geräte waren von Erz. Also war die Hütte mit ihrem Zubehör eingerichtet.

Siebentes Kapitel.
Von der Kleidung der Priester und des Hohepriesters.

(1.) 151 Es wurden nun Gewänder für die Priester angefertigt, sowohl für alle anderen, die Chanaeae heissen, als auch für den Hohepriester, den man Anarabeches, das heisst „Oberster Priester“ nennt. Die Kleidung der gewöhnlichen Priester war folgende: 152 Wenn der Priester zum heiligen Dienste schreitet, gereinigt nach den Vorschriften des Gesetzes, „so zieht er zuerst das Mennachasen an, das heisst so viel als „Leibschurz.“ Es ist nämlich ein Schurz aus feinem Byssusgewebe, der um die Schamgegend gelegt wird, und in den man wie in Beinkleider hineintritt. Es reicht von der Mitte des Körpers bis zu den Hüften und wird hier mit besonderen Bändern festgeknüpft.

(2.) 153 Darüber zieht er einen leinenen Leibrock an aus doppeltem Byssusgeflecht, Chetomene genannt, das heisst „Leinen“, denn wir nennen den Flachs Chethon. Dieses Kleidungsstück ist ein Unterkleid, das bis zu den Knöcheln reicht, dem Körper fest anliegt und enge Ärmel hat. 154 Unter den Achseln wird es umgürtet von einem vier Finger breiten Bande, das von sehr feinem

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 161. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/160&oldid=- (Version vom 4.8.2020)