Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/158

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

der Hütte herunter und hielten Sonnenbrand und Regen ab. So war die Hütte beschaffen.

(5.) 134 Man verfertigte ferner eine Lade aus starkem und fäulnisfreiem Holze, um sie Gott zu weihen. Diese Holzart heisst in unserer Muttersprache Eron. Die Lade war folgendermassen eingerichtet. 135 Sie war fünf Spannen lang und drei Spannen hoch und breit. Von innen und aussen war sie ganz mit Gold bekleidet, sodass man das Holz nirgends sehen konnte. Der Deckel aber war kunstvoll aus goldenen Platten zusammengefügt und so befestigt, dass er nirgends vorstand und überall gleichmässig passte. 136 An den beiden Längsseiten trug die Lade zwei goldene Ringe, die durch das ganze Holz gingen. Durch diese Ringe waren vergoldete Stangen gezogen, sodass die Lade, so oft dies erforderlich war, von einem zum anderen Ort getragen werden konnte. Denn man fuhr sie nicht auf Wagen, sondern die Priester trugen sie. 137 Auf ihrem Deckel waren zwei Bilder angebracht, von den Hebräern Cherubim genannt, das sind geflügelte Tiere, wie sie nie ein Sterblicher lebendig gesehen hatte. Moyses sagte, er habe sie am Throne Gottes dargestellt gesehen. 138 In diese Lade legte er die beiden Tafeln, auf denen die zehn Gebote geschrieben standen, fünf auf jeder Tafel und zwei und ein halbes auf jeder Seite. Die Lade selbst aber setzte er ins Allerheiligste.

(6.) 139 In das den Priestern zugängliche Heiligtum setzte er einen Tisch ähnlich dem delphischen, der zwei Ellen lang, eine Elle breit und drei Spannen hoch war. Seine Füsse waren von unten auf zur Hälfte fein ausgearbeitet, wie die Dorier sie zu ihren Betten verwenden. Der obere Teil aber nach der Platte zu war vierkantig. 140 Die Platte selbst war an jeder Seite etwa in einer Breite von vier Fingern ausgekehlt und rings von einer oben und unten vorstehenden Leiste umgeben. An jedem Fuss befand sich ein Ring dicht unter der Platte; durch die Ringe waren Stangen von kostbarem Holz gezogen, die mit Gold überkleidet waren und nicht fortgenommen werden konnten. 141 Denn an der Stelle, wo die Ringe an

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/158&oldid=- (Version vom 4.8.2020)