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euch einen Weg durch das Meer bereitete; der euch Speise vom Himmel sandte, als ihr hungrig, und reichliches Wasser aus dem Felsen sprudeln liess, als ihr durstig waret; 87 von dem Adam empfangen hat, was Erde und Meer erzeugt; der den Noë aus der Sintflut errettete und dem umherirrenden Abram das Land Chananaea schenkte; durch den Isak seinen Eltern noch in deren hohem Alter geboren wurde; der den Jakob mit zwölf tugendhaften Söhnen beschenkte und dem Joseph die Herrschaft über die Aegyptier verlieh – er giebt euch durch mich diese Gebote. 88 Diese sollen euch heilig sein und teurer als eure Weiber und Kinder. Wenn ihr sie beobachtet, werdet ihr glücklich sein, das Land wird euch Früchte tragen, das Meer von Stürmen nicht erregt werden; eure Kinder werden euch glücklich geboren werden, und ihr werdet euren Feinden ein Schrecken sein. Ich habe Gott gesehen und seine unsterbliche Stimme gehört: so sehr liegt ihm euer Geschlecht und dessen Erhaltung am Herzen.“

(4.) 89 Nachdem er so gesprochen, führte er das Volk mit Weibern und Kindern heran, damit sie selbst von Gott vernähmen‚ was sie zu thun hätten, und damit nicht die Glaubhaftigkeit der Worte dadurch Schaden litte, dass sie nur von menschlicher Zunge verkündigt und so ihr Ansehen beeinträchtigt würde. 90 Und es drang die Stimme aus der Höhe zu aller Ohren, sodass jeder die einzelnen Gebote deutlich vernehmen konnte, die Moyses auf zwei Tafeln aufgezeichnet hinterlassen hat. Doch ist es nicht notwendig, dass ich dieselben Wort für Wort wiedergebe, weshalb ich nur ihren Sinn hier darlegen will.

(5.) 91 Das erste Gebot lehrt uns, dass nur ein Gott ist, und dass er allein zu verehren sei; das zweite schreibt vor, dass man keines Tieres Bild anbeten darf; das dritte, dass man bei Gott nicht leichtfertig schwören darf; das vierte, dass man jeden siebenten Tag heilig halten und an ihm von aller Arbeit ruhen soll; 92 das fünfte, dass man die Eltern ehren soll; das sechste, dass man nicht töten soll; das siebente, dass man nicht ehebrechen

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 152. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/151&oldid=- (Version vom 4.8.2020)