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Spender ihres Glückes und ihrer Freiheit, 65 und auch priesen alle ihren Führer, weil durch seine Tapferkeit alles sich ihnen nach Wunsch gestaltet habe. Endlich erteilte Raguel in seiner Danksagung an Moyses dem Volke viele Lobeserhebungen, den Moyses aber feierte er ganz besonders‚ weil er für seiner Freunde Errettung so grosse Tapferkeit in Beschwerden und Gefahren bewiesen habe.

Viertes Kapitel.
Wie Raguel dem Moyses riet, das Volk zu teilen und Befehlshaber über je tausend und je hundert Mann u. s.  w. zu setzen, und wie Moyses diesem Rat folgte.

(1.) 66 Am anderen Tage bemerkte Raguel, dass Moyses mit Geschäften zu sehr überlastet sei. Denn er schlichtete alle Streitigkeiten, so oft dies begehrt wurde; alle wandten sich an ihn, da sie kein Recht erlangen zu können meinten, wenn Moyses nicht Schiedsrichter sei. 67 Und auch diejenigen, die bei dem Spruch verloren, nahmen dies nicht übel, weil sie die Entscheidung als nach strengem Recht gefällt anerkannten. Doch schwieg Raguel zunächst dazu, weil er niemand hindern wollte, den Schiedsspruch des erlauchten Führers einzuholen. Als aber die Menge sich entfernt hatte, nahm er ihn mit sich und gab ihm, als sie allein waren, seine Meinung kund in betreff dessen, was zu geschehen habe. 68 Er riet ihm nämlich, die unerheblichen Sachen anderen zu überlassen, selbst aber nur die wichtigeren Geschäfte zu erledigen und so für das allgemeine Wohl zu sorgen. Denn es würden sich doch gewiss noch viele Hebräer finden, die zur Rechtsprechung geeignet wären; für das Wohl so vieler Tausenden aber zu sorgen, verstehe niemand als Moyses oder ein ihm Gleichstehender. 69 „Da du,“ sagte er, „wohl weisst, wie hoch du über den anderen stehst und wie viel du im Dienste Gottes für ihre Sicherheit und ihr Gedeihen gethan hast, so lass sie

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/147&oldid=- (Version vom 4.8.2020)